Im Lucie-Stadtgarten wurde ein Herbstfest gefeiert Erntezeit eingeläutet

Neustadt. Wenn die Blätter in warmen Farben von den Bäumen fallen, Äpfel und Kürbisse geerntet werden, dann bricht die dritte Jahreszeit über uns herein. Deshalb initiierten die Organisatoren des Lucie-Stadtgartens jetzt ein Herbstfest frei nach dem Motto: Ab geht die Lucie!
20.10.2016, 00:00 Uhr
Lesedauer: 3 Min
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Von Nadine Grohe

Neustadt. Wenn die Blätter in warmen Farben von den Bäumen fallen, Äpfel und Kürbisse geerntet werden, dann bricht die dritte Jahreszeit über uns herein. Deshalb initiierten die Organisatoren des Lucie-Stadtgartens jetzt ein Herbstfest frei nach dem Motto: Ab geht die Lucie!

Auf dem mittlerweile mit kleinen Nistkästen und Beeten ausgestatteten Lucie-Flechtmann-Platzt in der Neustadt läuteten Nachbarn, Familien, Kinder und Helfer auf diese Weise die Erntezeit bei spätsommerlichen Temperaturen ein. „Wir feiern hier immer ein Fest pro Jahreszeit“, sagt Eva Kirschenmann, Mitorganisatorin von Tag eins an.

Anstoß zur Aktivität

Seit Juni 2013 ist die „Lucie“ ein Garten für alle. Dahinter steht die Initiative „Ab geht die Lucie“, der 15 bis 20 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer angehören. Ihre Motivation: Durch Begegnungen, Austausch und eine belebte Nachbarschaft das Stadtbild und den eigenen Lebensraum selbst mitzugestalten.

Der Gemeinschaftsgarten schafft ein Stück Natur in der Stadt, in dem ökologisch nachhaltig gegärtnert werden soll, um auf diese Weise Alternativen zur ressourcenintensiven Konsumgesellschaft aufzuzeigen. Die Initiative lädt Menschen jeden Alters dazu ein, umzudenken, selbst initiativ zu werden und sich aktiv für eine nachhaltige und zukunftsfähige Stadtentwicklung einzusetzen.

Neben vielen kleinen Beeten mit Tomaten, Kartoffeln und Kräutern sind viele Mini-Sitzecken aus Europaletten und zentral ein kleiner Sandkasten angelegt worden, in dem sich an diesem Sonntag jede Menge Kinder tummelten, rutschten oder Sandkuchen buken. „Hier treffen sich wirklich Jung und Alt“, beobachtet Krischenmann. „Das Publikum ist sehr gemischt – vom Nachbar bis zum Unterstützer.“

Verschiedene Workshops

Beim Herbstfest wurden auch mehrere Workshops angeboten, unter anderem ein Imker-Workshop, denn seit diesem Jahr gibt es im Lucie-Stadtgarten einen Bienenstock. Dabei erzählte Armin vom ersten Lucie-Sommer mit den Bienen. Was brauchen die kleinen Tiere für ein gutes Leben und welche besonderen Herausforderungen bringt die Bienenhaltung in der Stadt? Wer sich traute, durfte einen Blick in den Bienenstock auf dem Containerdach werfen.

„Mittlerweile haben wir an die sieben Kilo Honig ernten können“, erzählt Kirschenmann. An einem Stand konnten Besucher gegen Spende den selbst geernteten Honig kaufen, ebenso selbst getrocknete Kräuter, Tees, Kräutersalze, Basilikumessig und Wein mit Beifuß, der gut für die Verdauung sein soll.

Felix Conitz und Ute Bohls zeigten, wie Bio-Wolle mit den angebauten Lucie-Pflanzen eingefärbt werden können. „Die Pflanzen nennen sich sinngemäß sogar Färberpflanzen. Da gibt es zum Beispiel die Färberdistel, Färberkamille oder Färberkrapp“, erklärte Conitz „Wir haben bewusst auf natürliche Färbemittel wie Zwiebelschalen verzichtet, da diese in Konkurrenz zu Lebensmitteln stehen.“ Stärken konnten sich die Herbstfestbesucher mit Kuchen und Getränken, etwas später mit selbst gemachter Suppe aus „Lucie-Kürbissen“ und bei Einbruch der Dunkelheit mit Stockbrot, das überm Lagerfeuer geröstet worden ist.

Kinder für Natur interessieren

Die Kinder konnten bei einer Mitmach-Aktion des Nabu einen Nistkasten bauen, entweder für zu Hause oder den Gemeinschaftsgarten. „Das Thema Aufklärung ist auch sehr wichtig und ein wichtiger Aspekt unseres Projekts. Wir wollen besonders den Kindern, die oft in der Stadt aufgewachsen sind, die Natur und den Prozess etwas näher bringen“, sagt Kirschenbaum.

Beim Kinderschminken mit Johanna Kuhr konnten sich die Mädchen und Jungen außerdem bunte Schmetterlinge oder andere kreative Motive ins Gesicht malen lassen.

Musikalisch begleitet wurde das Herbstfest von DJ Texture und ab 16 Uhr dann live von einem Band-Projekt von Flüchtlingen sowie Boyko Borisov und Band, die mit rhythmischen Klängen für Stimmung sorgten. Und als es richtig dunkel geworden war, führten einige „Lucie-Aktivposten“ noch den Ulmentanz vor.

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