Bremen. Nach der Umstellung auf den Winterfahrplan ist der bei Pendlern beliebte ICE um 7:17 am Montag erstmals an einem Werktag mit halbierter Sitzplatzkapazität von Bremen nach Hamburg gefahren. Das große Chaos ist ausgeblieben. Vereinzelten Unmut gab es dennoch.
Seit Sonntag gilt der Winterfahrplan der Deutschen Bahn. Für viele Berufspendler von Bremen nach Hamburg hat die Umstellung des Fahrplans unangenehme Konsequenzen. Denn der ICE 1020, der um 7:17 Uhr von Bremen nach Hamburg fährt, hat seitdem nur noch die halbe Platzkapazität. Hintergrund dieser Maßnahme ist, dass die Bahn im Winter mehr Züge als Ersatz bei witterungsbedingten Ausfällen vorhalten will.
Am Montag, dem ersten Werktag nach Inkrafttreten dieser Einschränkung, war der ICE dementsprechend voll. Auch die Gänge waren mit Fahrgästen belegt, die meisten mussten stehen. Allerdings blieb das befürchtete Chaos weitgehend aus. Lediglich der Ausfall der Reservierungsanzeige sorgte für Verwirrung und vereinzelten Unmut.
Denn einige Fahrgäste waren extra früh zum Bahnhof gekommen, um noch einen der weniger gewordenen Sitzplätze zu erhaschen – und hatten zunächst Erfolg. Später mussten sie ihren Platz zum Teil aber wieder an diejenigen abtreten, die ihn reserviert hatten. Wegen des vollen Zugs dauerte das jedoch mitunter bis zehn Minuten nach Abfahrt. Einen neuen Sitzplatz fanden die Betroffenen also nicht mehr.
Trotz des großen Andrangs sei der Einstieg in den Zug allerdings viel ruhiger verlaufen als befürchtet, berichten mehrere Zuginsassen, die die Strecke regelmäßig fahren. Und das, obwohl der von der Bahn als Alternative angekündigte Intercity, der Bremen zehn Minuten später verlässt als der verkleinerte ICE, zumindest am Montag für viele keine Alternative war: Er hatte 25 Minuten Verspätung.