Bremen nach dem Zweiten Weltkrieg im Mai 1945: Große Teile der Stadt liegen nach zahlreichen Bombenangriffen in Trümmern, ein beispielloser Wiederaufbau beginnt. Unsere Bildergalerie zeigt Eindrücke aus diesem besonderen Abschnitt der bremischen Vergangenheit in der Nachkriegszeit von 1945 bis 1969.
Impressionen aus der Bremer Geschichte, die zum Beispiel zeigen, wie an der zerstörten Kaiserbrücke über die Weser improvisiert wurde, wie 1947 in den Ruinen Wahlkampf gemacht wurde, wie sich die Obernstraße erneut zur Hauptgeschäftsstraße in der Innenstadt entwickelte und wie es im Schnoor in den 1950er-Jahren aussah. Und warum das Rathaus 1964 fast eingestürzt wäre.
Die historischen Bilder stammen aus der Buchreihe "Geschichte der Freien Hansestadt Bremen", die im Verlag Edition Temmen erschienen ist.

Ende April 1945 fahren britische Panzer in Bremen ein und werden von befreiten Zwangsarbeitern freudig begrüßt.

Große Teile der Bremer Innenstadt sind im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt worden, wie dieses Bild aus dem Sommer 1945 zeigt.

Trümmerräumung in einer Bremer Wohnstraße nach dem Zweiten Weltkrieg.

Auch am Marktplatz sind die Zerstörungen des Krieges zu erkennen.

Die Bremer Innenstadt nach dem Zweiten Weltkrieg: Die Schuttberge sind geräumt, in der Innenstadt regt sich jedoch nur wenig Leben.

Aus der Not entstanden: Mit Henkeln, Standfuß und Lochbohrungen versehen, wird aus dem Stahlhelm ein Topf zum Gemüsewaschen.

Legendärer Bürgermeister: Wilhelm Kaisen war Bremens erster Regierungschef nach dem Zweiten Weltkrieg.

Neubeginn mit Provisorien: Die zerstörte Kaiserbrücke ist nur über einen schmalen Hängesteg passierbar.

Auffällige Neuerung: 1945 wurden in Bremen erstmals auch Frauen für den Polizeidienst in Uniform eingestellt.

Hoch über dem Europahafen: Die brauchbaren Kräne werden 1945 demontiert und im Überseehafen neu eingebaut.

Kriegsverbrechen beschäftigen 1946 die bremische Justiz - die Richter sitzen vor Fahnen der Alliierten: Links sind die "Stars and Stripes" der USA zu erkennen, rechts der britische "Union Jack".

Schwer bepackte Kinder machen sich 1946 auf den Weg in ein Tageserholungsheim.

Im Winter 1946/47 wird Bremen von einer Kältewelle heimgesucht: Nach plötzlich einsetzendem Tauwetter werden am 18. März 1947 sämtliche Bremer Weserübergänge durch treibende Eismassen sowie losgerissene Schiffe und Kähne zerstört. Blick vom Stadtwerder auf die Ruine der Baustelle der Großen Weserbrücke nach der Katastrophe.

Das ausgebombte Paula-Modersohn-Becker-Haus in der Böttcherstraße um 1947. Bernhard Hoetgers "Madonna" hat den Krieg überstanden.
Weitere Historische Bilderserien
- Bremen in den 50er-Jahren
- Bremen in den 60er-Jahren
- Bremen in den 70er-Jahren
- Bremen in den 80er-Jahren
- Bremen in den 90er-Jahren

Wahlkampf in Bremer Ruinen: 1947 nutzten die Parteien die Wände schwer beschädigter Häuser für ihre Parolen.

Das Übersee-Museum wird seit 1948 schrittweise wieder dem Publikum zugänglich gemacht.

Zu Beginn der 1950er Jahre ist die Obernstraße wieder Bremens Hauptgeschäfts- und Einkaufsstraße. Nur das Gebäude in der Bildmitte zeigt weiterhin Spuren des Krieges.

Die alte St-Ansgarii-Kirche in der Innenstadt war im Zweiten Weltkrieg zerstört worden. An dem heutigen Standort der Kirche an der Schwachhauser Heerstraße / Ecke Hollerallee steht um 1950 noch eine provisorisch errichtete Notkirche.

In den 50er-Jahren haben viele Menschen wieder Zeit und Muße für kulturelle Aktivitäten: 1951 zeigt die Bremer Kunsthalle "Italienische Kunst der Gegenwart" - passend zum damaligen Italien-Boom.

Das "Franzosentor" auf dem Grundstück des zerstörten Focke-Museums im Stephaniviertel. 1953 wurde das Museum in Schwachhausen wiedereröffnet.

Die "Bremen" 1959 auf der Fahrt vom Bremer Vulkan nach Bremerhaven.

Alles noch in Handarbeit: Verladung von VW-Käfer und Karmann-Ghia in der zweiten Hälfte der 50er-Jahre.

In den 50er-Jahren ist der Schnoor noch keine Touristenattraktion, sondern ein Arme-Leute-Viertel.

Großes Bauprojekt: Richtfest für 2042 Wohnungen in der Gartenstadt Vahr am 15. September 1955.

Parteienwerbung auf dem Bahnhofsvorplatz vor der Bundestagswahl 1957.

Beliebter Treffpunkt in den 50er-Jahren: Das Varieté "Astoria" mit seinen internationalen Artistenshows.

"Samstags gehört Vati mir": Das Motto der DGB-Maikundgebung 1957 ist eindeutig: Der Kampf um die Fünf-Tage-Woche hat begonnen.

Blick über das Borgward-Gelände in Sebaldsbrück und die Goliath-Werke (unten) am Hastedter Osterdeich, Ende der 50er-Jahre.

Eine Teermaschine wird Ende der 50er-Jahre für den Ausbau der Stresemannstraße gefüllt.

Es geht wieder rund: Bremer Freimarktsvergnügen um 1960.

1962 tobt ein Orkan über Norddeutschland - und löst die größte Flutkatastrophe seit 137 Jahren aus. Das Bild zeigt überschwemmte und zerstörte Parzellen am Rablinghauser Deich.

Moderne Architektur für fortschrittlichen Städtebau: Das Aalto-Hochhaus kurz vor der Fertigstellung 1962. Auf jedem der 22 Stockwerke sind neun Wohnungen entstanden.

Zur Ausstattung des neu erbauten Aalto-Hochhauses gehört auch ein Aufzug für die Fensterputzer - der erste in Bremen.

Ein Eisenbahnunglück in Hastedt fordert am 24. Oktober 1964 sieben Tote und elf Verletzte.

Glück im Unglück: Bei dem Straßenbahnunfall 1964 wird niemand verletzt, auch der Rathausbalkon hält, obwohl ihm nun eine Säule fehlt.

Blick auf Neu-Schwachhausen: Das Hochhaus an der H.-H.-Meier-Allee entsteht 1964 kurz vor Ende des Stadtteilausbaus.

Fahrstuhltechnik in der neuen Hochgarage der Bremer Landesbank, 1965.

Edith Clever und Bruno Ganz in Schillers "Die Räuber" in der viel diskutierten Inszenierung von Peter Zadek aus dem Jahr 1966.

Großbaustelle am Breitenweg im August 1966: Die Bildungsbehörde bekommt einen neuen Dienstsitz.

Zwei Besucherinnen der Ausstellung "Berliner Biedermeier" in der Kunsthalle im Mai 1967.

Betreten gestattet: Liegewiese in den Wallanlagen.

Schüler und Studenten blockieren während der "Deutsch-amerikanischen Freundschaftswoche" im Mai 1968 die Straßenbahnschienen auf dem Domshof.

Bremens Bürgermeister Hans Koschnick und SPD-Fraktionschef Richard Boljahn sprechen im August 1968 zu 4000 Demonstranten, die gegen den sowjetischen Einmarsch in die Tschechoslowakei protestieren.

Die Wohnanlage an der Falkenstraße mit ihren markanten Hochhäusern.

Eine Straßenbahn der BSAG hält in Blockdiek.

Die Sögestraße wird 1969 zur Fußgängerzone erklärt - bis sie vollständig umgestaltet ist, vergehen jedoch noch vier Jahre.