Von Nordkorea lernen heißt Siegen lernen! Das ist die Losung, die vom Listenparteitag der Bremer AfD ausgeht. Der einstige Kommunist und heutige Rechtspopulist Frank Magnitz hat den Landesverband der Alternative für Deutschland in eine Mischung aus Kaderpartei und Familienbetrieb verwandelt. Gestützt auf ein Netzwerk aus Verwandten und treu ergebenen Gesinnungsgenossen, drängt er seine Kritiker an den Rand oder gleich ganz aus dem Laden.
Was die Welt außerhalb der AfD oder gar die Medien von ihm denken, ist Magnitz inzwischen offenbar so egal, dass er auch vor Desinformation nicht mehr zurückschreckt. Im Dezember fragte ihn der WESER-KURIER, ob parteiinterne Gerüchte zuträfen, dass er die Spitzenkandidatur für die Bürgerschaftswahl anstrebe. Nein, erwiderte der Große Vorsitzende, da sei nichts dran, aber auch rein gar nichts. Wenige Wochen später lässt er sich nun zum Listenführer der Bremer AfD für die Wahl im Mai küren. Diese Dreistigkeit ist kaum zu toppen. Dass Magnitz als Gewaltopfer die Öffentlichkeit mit erfundenen Details in die Irre führte, fügt sich ins Bild.
Frank Magnitz, um diese Feststellung kommt man nicht herum, fehlt die charakterliche Eignung für jedwedes politische Amt. Vor diesem Mann muss man warnen. Wer ihm am 26. Mai seine Stimme gibt, erklärt sich mit den Praktiken einverstanden, die ihn zum Alleinherrscher in der AfD gemacht haben – und mit der Unwahrheit als politischem Werkzeug. Die Vorstellung, dass sich diese Unkultur bald auch in der Bürgerschaft entfalten könnte, muss alle Demokraten aufrütteln.