
Noch wird gehämmert, gebohrt und geschraubt auf der Bürgerweide. Die letzten Buden und Karussells sind auf dem Weg vom Stuttgarter Wasen in Richtung Norden. Endspurt beim Aufbau des 983. Freimarkts, damit am Freitag, 19. Oktober, pünktlich zur offiziellen Eröffnung um 16 Uhr durch Bürgerschaftspräsident Christian Weber (SPD) auf dem „Kleinen Freimarkt“ auf dem Marktplatz alles fertig ist. Spätestens ab 18 Uhr, wenn Bürgermeister Carsten Sieling (SPD) im Bayernzelt zur Tat respektive dem Fass geschritten ist, gilt bis zum 4. November: Ischa Freimaak!
Karussells: Mehr als 1000 Schausteller hatten sich auch in diesem Jahr für eine der 320 Zulassungen beworben. Die Neuheiten stellten die Freimarkt-Macher am Dienstag vor – erstmals seit Jahren übrigens in der „Hansekogge“. Die traditionelle „Schwarzwaldchristl“ ist nach einem Besitzerwechsel in diesem Jahr nicht dabei. Zum ersten Mal in Bremen aufgebaut wird die Geisterbahn „Dr. Archibald“ mit ihrer 800 Quadratmeter großen Außenfassade. Innen gruselt man sich durch diverse Effekte, die durch den Einsatz von Virtual-Reality-Brillen verstärkt werden. Schwindelfreie lockt der „Jules Verne Tower“, nach Angaben der Betreiber der höchste mobile Kettenflieger der Welt. In 80 Metern Höhe geht‘s mit etwa 65 Stundenkilometern rund. Neu dabei ist auch „Jekyll & Hyde“ – wo man sich in 42 Meter Höhe mit einer Spitzengeschwindigkeit von 130 Stundenkilometern umherschleudern lassen kann. Beschleunigt wird mit 4 G, ähnlich wie bei einem Raketenstart.
Ticketpreise: Die Preise für eine Fahrt sind im Vergleich zum Vorjahr leicht gestiegen, vor allem für die Neuheiten müssen Gäste tiefer in die Tasche greifen. Kinderkarussells bleiben wie gehabt bei 2,50 Euro pro Fahrt, für mittelgroße Karussells zahlen Erwachsene zwischen drei und vier Euro. Die Achterbahnen kosten fünf bis sechs Euro. Am teuersten ist „Dr. Archibald“ mit 7,50 Euro pro Ticket. Das Familienticket (neun Gutscheine) bleibt bei 24 Euro, der Kinderpass (15 Gutscheine) bei 22 Euro. Etwas teurer als 2017 ist der Actionpass (neun Tickets) für 30 Euro (2017: 26 Euro).
„Der Freimarkt soll ein Familienfest bleiben. Damit unterscheiden wir uns auch von anderen Veranstaltungen im süddeutschen Raum“, sagt Marita Wessel-Niepel, Leiterin der Abteilung Gewerbe- und Marktangelegenheiten im Wirtschaftsressort. „Wir erwarten wieder rund vier Millionen Besucher. Das Konzept wird gut angenommen.“
Bierpreise: Wer auf dem Freimarkt Hunger oder Durst leidet, ist selbst schuld. Zur Auswahl stehen 128 Imbiss-Betriebe, 20 Schankwirtschaften und die vier Großzelte. Dort zahlen die Besucher allerdings ein bisschen mehr für Haake und Co. als 2017. Der Preis für einen Liter liegt zwischen neun und elf Euro (2017: 7,50 bis 10 Euro) je nach Anbieter. Ein kleines Bier (0,25 Liter) gibt‘s wie gehabt für 2,50 bis drei Euro, 0,4 Liter kosten um die 4,50 Euro. Vor allem für die Frühschoppen in den Festzelten gibt es nur noch wenige Karten.
Frauen-Sicherheit: Neu ist in diesem Jahr auf dem Freimarkt, dass Frauen, die sich bedroht fühlen, mit der Frage „Ist Luisa hier?“ überall Hilfe finden. Das Sicherheitskonzept hatte es in diesem Jahr auch auf der Breminale gegeben. Rudolf Robrahn, Vorsitzender des Schaustellerverbands, sagt: „Meine Tochter hat mich auf die Idee gebracht. Nun wollen wir diesen Code auch auf dem Freimarkt installieren.“ Die Schausteller sollen für die Aktion auf ihrer Besprechung am Donnerstag sensibilisiert werden und einen Leitfaden bekommen.
Aktionstage: Ischa Feiertag! Der Reformationstag (31. Oktober) freut die Schausteller – klar, denn den freien Tag werden viele Bremer für den Bummel über den Rummel nutzen. Am 31. Oktober gibt es im „Riverboat“ einen Gottesdienst (11 Uhr). Am „Oma-Opa-Enkel“-Tag (29. Oktober) und bei der „Ladies Night“ (25. Oktober) gibt es Vergünstigungen.