Bequem und einzigartig Handgefertigte Lieblingspullover

Modedesignerin Viktoria Theoharova fertigt in der Bremer Neustadt Kleidung nach dem Baukastenprinzip an. Sie legt großen Wert auf hohe Qualität und nachhaltige Produktion.
05.08.2018, 20:53 Uhr
Lesedauer: 4 Min
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Von Margot Müller

Ihre Leidenschaft für Mode und das Schneidern begann schon mit ihrer ersten Kindernähmaschine, die sie im Alter von sechs Jahren geschenkt bekam. Und diese Begeisterung hält für Viktoria Theoharova bis heute an, wenn man sie in ihrem Ladengeschäft an der Neustadtscontrescarpe 44a trifft. Die 33-Jährige hat inzwischen an der Universität Bremen ihr Studium der Betriebswirtschaft mit dem Schwerpunkt Markenmanagement absolviert und ist nunmehr als Jung-Unternehmerin mit ihrer eigenen Marke „Huddy“ (sprich: Haddi) im Mode-Business aktiv. Dabei handelt es sich um kuschelig-weiche Pullover, die nach einem Baukastensystem von Viktoria Theoharova handgefertigt werden.

Es sind zumeist maritime Outfits im nordischen Stil für alle Altersgruppen, die man im Schaufenster bewundern kann. Im Laden findet man eine schöne Auswahl mit verschiedenen feinen Strickstoffen aus Biobaumwolle, unifarben oder gemustert. Die Stoffe seien von hoher Qualität, ökozertifiziert und nachhaltig umweltschonend produziert, darauf legt Theoharova großen Wert und will das konsequent durchhalten. Mode to Go und nach Maß. Für einen maßgefertigten „Huddy“ geben Kunden ihre persönlichen Maße an, erhalten genau die gewünschte Länge und können auch die passende Armlänge bestimmen.

Individuelle Passform

Das macht den Pullover bequem und einzigartig. Ein großer Vorteil gegenüber dem Kauf „von der Stange“, denn oftmals sind bei Pullovern die Ärmel zu kurz oder zu lang konfektioniert oder es fehlt die richtige Passform. „Meine Kunden suchen sich ein Lieblingsdesign sowie den Stoff aus und entscheiden, ob der Pulli einen Rundhalsausschnitt, Kragen, Kapuze oder Taschen haben soll“, erzählt die 33-Jährige, die parallel zum Studium im Rahmen ihrer Hobbyschneiderei bereits viele Jahre auch als Kostümdesignerin am Weyher Theater tätig war.

Dabei hat sie umfangreiche Erfahrungen gesammelt. Alljährlich waren für mehrere Komödien und ein Weihnachtsmärchen die Konzepte zu entwickeln, welche Kleidung die Schauspieler in ihren jeweiligen Rollen tragen sollten. „Wichtig war es dabei immer, mit den Kostümen genau den Charakter der Person zu treffen“, erzählt die kreative Modesignerin. Außerdem entwarf sie schon immer für Freunde regelmäßig Damen-, Herren- und vor allem Hochzeitsmode im besonderen Stil.

„So habe ich mir nacheinander alles selbst beigebracht und verfeinert, was ich früher schon von meiner nähbegeisterten Mutter und meinem Großvater, einem Herrenschneider, gelernt habe“, sagt Theoharova. Und so kam es dazu, dass sie sich mit Maßanfertigungen für Eventkleider unter dem fantasievollen Markennamen „deathbychocolatedesign“ selbstständig machte. Theoharova gründete damit ihr erstes eigenes Design-Label.

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Aktuell hat sie übrigens gerade wieder eine Auftragsarbeit für eine Hochzeitsfeierlichkeit angefertigt. Drei Damen haben maßgeschneiderte feminine Kleider im Stil der 1920er Jahre aus wunderschönem rotem Stoff erhalten. Mit den Skizzen ihrer zweiten Mode-Idee, den „Huddy“-Baukasten-Pullovern bewarb sich Viktoria Theoharova 2017 beim Start-Up-Wettbewerb „Campus-Ideen“ an der Universität Bremen.

Sie kam erfolgreich ins Finale und gewann schließlich den Publikumspreis. Danach plante sie eine Crowdfunding-Kampagne, um sich den Traum vom eigenen Modegeschäft zu erfüllen. Der Aufbau eines Start-Up ist selbstverständlich mit Kosten verbunden, nicht nur für Ladeneinrichtung und Miete, sondern auch für Marketing, Fotoaufnahmen oder die Gestaltung der Labels. Deshalb will die Geschäftsfrau zur Finanzierung das System des Crowdfundings nutzen.

Und das funktioniert mit Unterstützung der WFB Wirtschaftsförderung Bremen. Unter www.startnext.com hat sie das Projekt im Internet mit Text, Fotos und Video im Detail vorgestellt und in der ersten Stufe von April bis Juni bereits das erste „Fundingziel“ von 6000 Euro erreicht. „Damit kann ich den Bau des Webshops umsetzen und eine neue Kollektion an Stoffen zusammenstellen“, freut sich Theoharova. „Durch das Baukastensystem ist so eine Website ziemlich aufwendig in der Programmierung“, erzählt sie.

Hohe Ziele gesteckt

Zur Wintersaison will die Unternehmerin zudem weitere neue Stoffdesigns produzieren lassen, dafür muss sie in Vorkasse treten. Fotografin, Filmproduzent und Programmierer des Webshops leben auch in der Neustadt. Und auch die Labels, die in die „Huddy“-Pullis genäht werden, lässt Theoharova um die Ecke lasern. „Wir sind alles Selbermacher, wir wollen regional etwas schaffen und verschiedene Gewerke zusammenbringen“, sagt die Firmengründerin, die jetzt im Sommer gerne gemeinsam mit ihren Kunden und Kollegen vor dem Modestudio in der vorderen Neustadt zusammensitzt.

Jetzt geht es weiter, bis September sollen 10.000 Euro erreicht werden, um eine spezielle Industrienähmaschine anzuschaffen, mit der Jerseystoffe noch besser verarbeitet werden können. Außerdem möchte sie einen Schneidermeister einstellen, also Arbeitsplätze schaffen. Die Pullover sollen in Handarbeit fair produziert und trotzdem bezahlbar sein.

Die „Huddy“- Damenversion kostet 110 Euro, für Männer gibt es zwei Versionen: Mit Kapuze zahlt der Kunde 120 Euro, ohne 100 Euro. Die Kinderversion kostet 55 Euro. „Ich möchte, dass ,Huddy‘ künftig nicht nur in Bremen zu erwerben ist, sondern deutschlandweit. Das soll der Webshop demnächst möglich machen“, sagt Viktoria Theoharova. Weitere Informationen zu dem Angebot der Designerin gibt es im Internet unter der Adresse www.deathbychocolatedesign.com.

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