Die Bremer CDU-Fraktion äußert im Fall der einsturzgefährdeten und kürzlich geschlossenen Grundschule in Hastedt (wir berichteten) Kritik an den zuständigen Stellen. „Die Kinder aus der Grundschule Alter Postweg sitzen zuhause, weil Immobilien Bremen seit Jahren fällige Sanierungen vernachlässigt“, teilte die Bürgerschaftsfraktion mit. Die Schule sei bekanntermaßen seit Jahren so marode, dass der Dachboden bereits gesperrt gewesen und die Feuerleiter durch ein Gerüst ersetzt worden sei. Schon seit sieben Jahren würden Eltern und Lehrer größtenteils erfolglos für die Sanierung kämpfen, heißt es weiter.
Die bildungspolitische Sprecherin der CDU-Fraktion, Yvonne Averwerser, bezeichnet den Fall als „absolutes Armutszeugnis für die komplette Führungsriege des Senats“. Während der coronabedingten monatelangen Schließung hätten die gravierendsten baulichen Mängel beseitigt werden können. Sie sehe die Schule nicht als Einzelfall. Der Sanierungsstau betreffe keineswegs nur Schulen, sondern auch viele andere öffentliche Gebäude. „Aber am Beispiel der Bildung wird besonders deutlich, wie dramatisch mittlerweile der Rückstand ist“, wird Averwerser in der Mitteilung zitiert. Mit dem Finger nur auf die Bildungsbehörde zu zeigen, greife dennoch zu kurz. Der Aufbau einer eigenen Schulbauabteilung in der Bildungsbehörde, die sich seit gut einem Jahr um die Beschleunigung der Prozesse kümmere, sei eine logische Folge des Sanierungsstaus gewesen. Allerdings habe man damit auch unnötige Parallelstrukturen geschaffen.
„Die Führungsebenen der Bremer Behörden kommunizieren und arbeiten aber so schlecht miteinander, dass man offenbar keine andere Möglichkeit sah, den rasant wachsenden Problemen zu begegnen", so Averwerser. Notwendig sei stattdessen eine neue Führungskultur, die einen effizienten Austausch untereinander ermögliche. Die CDU-Fraktion hat zu dem Thema eine Aktuelle Stunde in die kommende Stadtbürgerschaft (Dienstag, 23. März) eingereicht.
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