Ostertor. Der Autor und frühere Strafverteidiger Heinrich Hannover spricht am kommenden Donnerstag, 26. Januar, um 19.30 Uhr in der Marxistischen Abendschule (Masch) in der Villa Ichon, Goetheplatz 4, über Emil Julius Gumbel (1891-1966). Der Name sagt heute nur noch wenigen spontan etwas. Emil Julius Gumbel war Professor für statistische Mathematik und politischer Publizist, in der Weimarer Republik einer der bekanntesten Kritiker der politischen Justiz in Deutschland. Er schrieb über die Morde der Freikorps und der schwarzen Reichswehr und über den Umgang der Gerichte mit diesen Verbrechen. Als Justizkritiker, Jude, Pazifist, Antifaschist und Sozialist war er seines Lebens nicht mehr sicher. Er wanderte aus, noch bevor Hitler an die Macht kam. Frankreich und die USA gewährten ihm Asyl. Eine Rückkehr auf seine Heidelberger Professorenstelle wurde ihm nach 1945 verweigert. Heinrich Hannover hat Emil Julius Gumbel noch kennengelernt und einige der Informationen aus Gesprächen mit ihm für das Buch „Politische Justiz 1918-1933“ verwandt, das er gemeinsam mit Elisabeth Hannover-Drück verfasst hat. Der Eintritt zum Vortrag ist frei. Anmeldungen sind nicht notwendig.
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20.01.2017, 00:00
Lesedauer: 1 Min
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