Es hat ihm einfach zu lange gedauert. In der Berliner Straße hat der Umweltbetrieb vor einiger Zeit einen jungen Baum gepflanzt – zwischen zwei Parktaschen. Baumschutzpoller ließen aber auf sich warten. Deshalb hat Jan Saffe, Anwohner der Prangenstraße und Bürgerschaftsmitglied der Grünen, die Sache in die eigene Hand genommen und hölzerne Baumpoller gesetzt. Der Umweltbetrieb hat jetzt eigenen Baumschutz installiert.
Autos seien dem jungen Baum in der Berliner Straße sehr nah gekommen, sagt Jan Saffe. „So 20 Zentimeter vom Stamm entfernt sind Reifenspuren zu sehen.“ Diese Nähe kann für Bäume schädlich sein. Die Erde wird festgefahren, das Wurzelwerk kann sich nicht ausbreiten. Außerdem kann die Rinde Schaden nehmen, wenn sie angestoßen wird. Nachdem der Baum etwa zwei Wochen ungeschützt stand, wurde der Anwohner tätig. „Der Baum in der Berliner Straße ist einer von 200 Bäumen, die im Bezirk Mitte gepflanzt wurden“, teilt Umweltbetriebssprecherin Kerstin Doty mit. Zwischen dem Pflanzen und dem Installieren des Baumschutzes liege ein gewisser Zeitraum. Die Arbeiten folgten außerdem einer Systematik. „Erst wird die Baumpflege durchgeführt, dann die Baumpflanzungen, danach die Installation der Schutzausstattung.“ Dass Anwohnern der Baumschutz am Herze liege, sei erfreulich. Allerdings sollten Bürgerinnen und Bürger nicht selbst tätig werden, mahnt Kerstin Doty. „Für die jungen Bäume mit ihren empfindlichen Wurzeln ist es besser, wenn der Baumschutz fachgerecht vom Umweltbetrieb installiert wird.“
„Meiner Meinung nach muss das mit den Bügeln schneller gehen“, sagt Jan Saffe. Es gehe doch nicht, dass Bäumchen wochenlang Rad- und Autofahrern schutzlos ausgeliefert seien. In der Berliner Straße werden auch andere Bauminseln immer wieder beparkt, häufig rücken die Stoßstangen dicht an die Rinde heran. Auch Fahrräder und Fußgänger kommen Jungbäumen zu nahe. Anwohnerinnen haben Bauminseln begrünt – aber auch das hat Autofahrer nicht vom Wildparken abgehalten.