"Aufwertung jetzt" forderten heute Vormittag mehrere Hundert Erzieherinnen und Erzieher, die sich vor dem Rathaus versammelten. Sie demonstrierten sowohl für mehr Geld als auch für mehr gesellschaftliche Anerkennung. Unter dem Motto "Wir wollen unsere Erzieherinnen zurück" unterstützen auch zahllose Eltern die Forderungen der kommunalen Kitas.
Zur Demonstration aufgerufen hatten der Gesamtelternbeirat Kita Bremen und das Solidaritätsbündnis der Sozial- und Erziehungsdienste. "Die zehn Prozent mehr Lohn sind nur die eine Seite der Medaille", sagt Heike Bach. "Wir möchten, dass unser Beruf die Anerkennung bekommt, die er verdient", so die Erzieherin. So sei er mindestens soviel Wert wie ein Bachelor oder ein Meistertitel. Dass es nicht lediglich um mehr Geld geht, betonte auch Katharina Krieger, Organisationsreferentin der Gesellschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW): "Kitas sind kein Ort der Aufbewahrung, sondern ein Ort der Bildung und das muss gewürdigt werden".
Noch deutlicher äußerte sich Sofia Leonidakis vom Bremer Soli-Bündnis : "Wir wissen, dass wir uns auf unsere Erzieherinnen verlassen können, dass wir ihnen unsere Kinder anvertrauen können. Sie sind unser Rückgrat und erfüllen eine wichtige Dienstleistung für Politik und Wirtschaft". Dass die Bremer Erzieherinnen gute Arbeit leisten, bestätigen auch die anwesenden Eltern. "Wir haben hier Spitzenerzieherinnen, die wir gegen nichts und niemanden eintauschen würden", sagt Birgit Grünig. "Sie sehen unsere Kinder mehr als wir und sind als Bezugspersonen unersetzlich", so die Mutter einer fünfjährigen Tochter.
Insgesamt 4000 Erzieherinnen und Erzieher befinden sich nach gescheiterten Tarifverhandlungen seit vergangenem Freitag in einem unbefristeten Streik in Bremen und Niedersachsen. Ab morgen bleiben auch die kommunalen Kitas in Bremerhaven geschlossen.