Blumenthal. Bis zum Jahreswechsel 2009/10 befand sich an der Fresenbergstraße, ganz dicht an St. Marien, eine Filiale der Schule Lehmhorster Straße. Doch jetzt herrscht dort große Ruhe nach dem Auszug der Schule, das Gebäude wird von 'Immobilien Bremen' vermarktet. Wie eine Reihe weiterer Gebäude in Blumenthal. Lutz Kreglau von der städtischen Gesellschaft informierte die Mitglieder des Beirats über die künftige Nutzung dieser Häuser.
Da ist zum Beispiel die alte Direktorenvilla neben dem Amtsgericht an der Landrat-Christians-Straße. 'Das Amtsgericht will sich von der Immobilie trennen', erklärte Lutz Kreglau vor dem Forum des Beirats. 1400 Quadratmeter, davon 560 Quadratmeter Nutzfläche stehen zur Verfügung - wenn das Amtsgericht sich aus dem Objekt zurückzieht. Doch das wird noch dauern. 'Ja, das stimmt', bestätigt Ann-Marie Wolf, die Leiterin des Amtsgerichts, Pläne einer Neuordnung auf dem Gerichtskomplex, 'allerdings haben wir das zuletzt nicht weiter konkretisiert'.
Erst wenn in einem anderen Gebäudeteil die Hausmeisterwohnung frei wird, könnte dort ein neuer barrierefreier Gerichtssaal entstehen - und die Notwendigkeit der Nutzung des Abschnittes 'B' im Amtsgericht Blumenthal würde entfallen. Eine künftige Nutzung des Hauses steht also noch in den Sternen, nicht zuletzt, weil auch der Denkmalschützer Interesse gezeigt hat. In Frage käme unter anderem eine Nachnutzung durch 'nicht störendes Gewerbe', so Kreglau.
Sofort zur Vermarktung frei steht die ehemalige Schule Fresenbergstraße. Hier handelt es sich um ein Objekt mit einer Gesamtfläche von 3540 Quadratmetern und einer Nutzfläche von 1440 Quadratmetern. Das Gelände weist übrigens eine Besonderheit aus: Es befinden sich dort Ein- und Ausgang für ein Stollensystem mit einem Volumen von etwa 800 Metern, das während des Zweiten Weltkrieges als Luftschutzbunker für die umliegende Bevölkerung gedient hat. 'Die Verantwortlichkeit des Bundes besteht nicht mehr', klärt Lutz Kreglau auf. Die Frage der Überbaubarkeit dieses Teils des Grundstücks muss nach seinen Worten noch geklärt werden. Ebenfalls steht die Inangriffnahme von möglichen Lärmschutzmaßnahmen aus, direkt neben dem Grundstück verläuft nämlich die Trasse der Farge-Vegesacker Eisenbahn. Als Möglichkeiten für eine Nachnutzung kommen laut 'Immobilien Bremen' Einrichtungen aus dem Bereich Bildung oder Dienstleistungen in Frage, oder eben auch 'nicht störendes Gewerbe'.
Eine dritte Immobilie steht zur Vermarktung durch die Gesellschaft: der Sattelhof am Burgwall, ein ehemaliges Freizeitheim an der Blumenthaler Aue, 3500 Quadratmeter Grundstücksfläche, davon 650 Quadratmeter Nutzfläche. Ein kleiner und ein großer Saal stehen zur Verfügung, dort wurde einstmals getanzt, doch jetzt wird ein neuer Nutzer gesucht. In Frage kommen: ein gastronomischer Betrieb, soziale Einrichtungen, die Branche Handwerk wäre willkommen, auch eine Wohnnutzung des zum Teil mit Fachwerk verkleideten Hauses steht zur Debatte.
Noch nicht frei ist die vierte Immobilie, deren Zukunft zu klären ist. Das Bürgeramt neben dem Blumenthaler Rathaus, 3540 Quadratmeter Grundstücksfläche, davon 235 m² Nutzfläche. Wenn der Umbau des Kramer-Gebäudes am Sedanplatz abgeschlossen ist, wird das Bürgeramt frei, so Kreglau: 'Welche Nachnutzung in Frage kommt, entscheiden die Ressorts'. Auf Zustimmung stoßen Pläne, in dem Gebäude die jetzt in der Lüder-Clüver-Straße untergebrachte Bibliothek ins Haus zu holen.