Altstadt. „Krieg der Erinnerungen: Von Ahrensbök über New York nach Auschwitz und zurück“ hat Jörg Wollenberg sein neues Buch genannt. Der Historiker, der 1937 in Ahrensbök in Ostholstein zur Welt gekommen ist und seit Langem in Bremen lebt, stellt den Band an diesem Montag, 27. März, um 19 Uhr im Wall-Saal der Zentralbibliothek, Am Wall 201, vor.
Der Historiker gehört zu den Gründern der Gedenkstätte Ahrensbök und kann auf zahlreiche Veröffentlichungen zur Geschichte der Arbeiterbewegung und zur Regionalgeschichte des Faschismus verweisen, zu Judenverfolgung und NS-Kriegsverbrechen, zur Erwachsenenbildung und zur politischen Kultur des 17. bis 21. Jahrhunderts.
In dem 313 Seiten dicken Band hat er Material zusammengestellt, das er als Kurator einer Ausstellung in der NS-Gedenkstätte Ahrensbök gesammelt hat. Wollenberg hat das Schicksal von Widerstandskämpferinnen und Widerstandskämpfern recherchiert, die Auschwitz überlebt hatten. In Polen, der Tschechischen Republik, Frankreich und den USA ist er ihren Spuren nachgegangen.
Jörg Wollenberg schildert, auf welchen Ideologien aus der Zeit vor 1933 die Politik des Dritten Reichs basierte und wie so manches Erbe der NS-Zeit die deutsche Demokratie bis heute belastet – besonders, wenn Fakten verdrängt worden sind. Auf den ersten Band („Krieg der Erinnerungen – Von Ahrensbök über New York nach Auschwitz und zurück“) wird ein zweiter folgen: „Die andere Erinnerung – Spurensicherung eines widerständigen Grenzgängers“. Die Bremer Buchpremiere ist eine Veranstaltung der Stadtbibliothek und des Literaturkontors, in Zusammenarbeit mit dem Sujet-Verlag und der Heinrich-Böll-Stiftung. Nach der Begrüßung von Verleger Madjid Mohit spricht Karl Heinz Roth von der Stiftung für Sozialgeschichte des 20. Jahrhunderts. Henning Bleyl von der Heinrich Böll Stiftung moderiert. Besucherinnen und Besucher der Lesung werden gebeten, den Zugang Am Wall zu benutzen. Der Eintritt ist frei.