Die bittere Armut, die auch in Europa herrscht, können wir uns gar nicht vorstellen“, sagt Jan Klaassen. Gerade zum Winter würden Lebensmittel knapp. Er hat das erlebt, als er die Ukraine bereiste und vor drei Jahren im Landesverband Bremen/Niedersachsen der Johanniter-Unfall-Hilfe die Aktion „Weihnachtstrucker“ ins Leben gerufen.
Die Johanniter rufen nun wieder Schulen, Kindergärten, Vereine und Privatpersonen dazu auf, Pakete mit Grundnahrungsmitteln und Hygieneartikeln für bedürftige Kinder, Familien, Senioren und Menschen mit Behinderung zu packen und an den Johanniter-Standorten abzugeben. Zielländer der „Weihnachtstrucker“ sind in diesem Jahr Albanien, Bosnien, Nord- und Zentral-Rumänien, die Ukraine und Bulgarien sowie Deutschland. Denn die Lebenssituation dort sei durch die Coronavirus-Pandemie häufig noch schwieriger geworden ist.
"Wir sind die einzigen für die Ukraine-Route“, berichtet der Johanniter. Eines der Ziele der „Weihnachtstrucker“ aus Bremen ist die Baptistengemeinde der zentralukrainischen Großstadt Schytomyr. Deren Mitglieder helfen bei der Verteilung der Pakete an Kriegsflüchtlinge aus dem Osten des Landes, Kinderheime, Schulen und in weiteren Kindereinrichtungen im ostukrainischen Konfliktgebiet und in der Zentralukraine.
Im vergangenen Jahr seien von Bremen aus drei gut gefüllte „Weihnachtstrucker“ dorthin gestartet, führt Jan Klaassen aus. Denn in der Hansestadt liegt nach seiner Auskunft das Logistikzentrum Nord, wo alle Spendenpakete aus dem Weser-Ems-Raum zwischengelagert werden, von Emden bis Verden.
Auf der Packliste für die „Weihnachtstrucker“-Päckchen stehen unter anderem ein Malbuch- oder -block mit Stiften als Geschenk für Kinder, aber auch Grundnahrungsmittel wie Zucker, Mehl, Nudeln, Speiseöl in Plastikflaschen oder Hygieneartikel wie Duschgel, Zahnbürsten und -pasta. Genaue Angaben dazu und die Liste der Abgabestellen sind im Internet zu finden.
Die Johanniter bitten darum, dass sich alle Päckchenpacker an diese Packliste halten sollen. So ist sichergestellt, dass alle Bedürftigen ein gleichwertiges Paket bekommen und Probleme am Zoll vermieden werden. Wer möchte, kann eine Karte mit einem persönlichen Weihnachtsgruß beilegen.
„Gerade in diesen Zeiten ist es wichtig, den bedürftigen Menschen in Osteuropa ein Signal der Solidarität und Hoffnung zu senden“, sagt Hannes Wendler, Mitglied im Landesvorstand. In diesem Jahr können auch "virtuelle Päckchen“ gepackt werden: durch Geldspenden, die Teile des Inhalts oder ein komplettes Päckchen finanzieren. Andreas Setzer, Regionalvorstand der Johanniter-Unfall-Hilfe Bremen-Verden, freut da die Spende über 2000 Euro von Uwe Koch-Bodes, Geschäftsführer der Bremer Firma für Meeresdelikatessen. Davon könnten rund 120 Pakete bestückt werden.
Weitere Informationen
Informationen zur Aktion „Weihnachtstrucker“ stehen im Internet unter www.johanniter-weihnachtstrucker.de. Spendenpakete werden bis zum 14. Dezember angenommen.
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