Grundschülerinnen und -schüler aus Mahndorf suchen per "Geocaching" versteckte Spuren in der Stadt Kinder finden den Fisch auf dem Dach

Mahndorf· Altstadt. Franjo, Leonie, Laura und Christian wollen verborgene Schätze in der Bremer Innenstadt finden. Deshalb haben sich die vier Schülerinnen und Schüler der Grundschule Mahndorf einen kleinen gelben GPS-Empfänger um den Hals gehängt. "Geocaching" nennt sich diese moderne Form der Schatzsuche mit Hilfe satellitenübermittelter Koordinaten.
27.06.2011, 05:00 Uhr
Lesedauer: 3 Min
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Von Susanne Labatzke

Mahndorf· Altstadt. Franjo, Leonie, Laura und Christian wollen verborgene Schätze in der Bremer Innenstadt finden. Deshalb haben sich die vier Schülerinnen und Schüler der Grundschule Mahndorf einen kleinen gelben GPS-Empfänger um den Hals gehängt. "Geocaching" nennt sich diese moderne Form der Schatzsuche mit Hilfe satellitenübermittelter Koordinaten.

Es gilt, sogenannte "Caches", kleine Verstecke, zu finden. Zusammen mit der Schulrektorin Christiane Lenhard und Dora Hartmann von der swb-Bildungsinitiative haben sich die Mädchen und Jungen auf die Suche nach dem Fisch auf dem Dach begeben.

Vom ersten Treffpunkt bei den Schweinen in der Sögestraße geht es am Sonnabend los. Christiane Lenhard verteilt die Ausdrucke, auf denen Koordinaten und Rätselaufgaben zu lesen sind. "Die haben wir von der Internetseite geocaching.com heruntergeladen und für unsere Viertklässler etwas vereinfacht," erklärt die Rektorin. Jemand hat diesen Multi-Cache, eine Suche, bei der es von einem verschlüsselten Wendepunkt zum nächsten geht, mit dem Namen "Der Fisch auf dem Dach" ins Netz gestellt. "Die Idee dazu kommt von einem Buch mit demselben Titel, das viel Wissenswertes und Anekdoten über religiöse Spuren im Bremer Stadtbild enthält," erklärt Lenhard. Auch auf der Geocaching-Tour begegnen die Schülerinnen und Schüler an den sogenannten Wendepunkten religiösen Spuren wie beispielsweise dem Grundriss eines alten Klosters und einer in Stein gehauenen Eidechse in der Katharinenpassage. "Hier war früher das St. Katharinen-Kloster und später eine Lateinschule," erzählt die bunt gekleidete

freundliche Rektorin. Franjo und Leonie wollen wissen: "Wieso heißt das Lateinschule? Haben die da Latein gelernt?" Lehrerin Lenhard erklärt, dass die Jungen dort zwar unter anderem Latein lernten, aber dass die Schule so hieß, weil Latein die Unterrichtssprache war. Mädchen durften damals nicht zur Schule gehen.

"Jetzt gehe den Gang wieder zurück und halte Ausschau nach einer Eidechse, die auf einer Weintraube sitzt. Wie viele sichtbare Krallen zählst du?", liest Laura laut vor. Leonie zählt dreizehn. Eifrig wird alles notiert. Nach und nach ergeben sich so neue Koordinaten, die zu neuen Caches führen. Christian, der die Abkürzung von GPS, "Global positioning system", auswendig aufschlüsseln kann, stürmt nach der Koordinateneingabe als Erster voraus in Richtung Liebfrauenkirche.

Christiane Lenhard, die für die moderne Schnitzeljagd Feuer gefangen hat, äußert sich begeistert: "Durch Geocaching sind die Schüler nicht nur an der frischen Luft, sondern lernen auch noch etwas über die Geschichte ihrer Stadt. Sie müssen sich orientieren und Rätsel oder Aufgaben lösen, das ist doch großartig!" Die Eltern-Kind-AG der Grundschule Mahndorf ist die erste in Bremen, die Geocaching anbietet. Im Schulhof und im Bürgerpark wurde schon zwei Tage geprobt.

Das Projekt trägt den Namen "Klaas Oldenburch und die Schatzsucher", sagt Dora Hartmann von der swb-Bildungsinitiative, die Geocaching auch mal ausprobieren wollte. Die Schatzsucher aus der Geocaching-AG bilden den einen Teil des Projektes. Der andere ist Klaas Oldenburch, eine Gummiente, die von Mahndorf aus um die Welt reist. Als sogenannter Travel-Cache wird er/sie in einer kleinen Tupperdose immer wieder von Geocachern gefunden und neu versteckt. Klaas hat es bereits bis nach Kanada und Spanien geschafft. "Mit 800 Euro wurde das Projekt der Grundschule Mahndorf gefördert. So konnten GPS-Geräte für die AG und für solche Projekttage angeschafft werden," erklärte Dora Hartmann aus dem Viertel und verrät nebenbei: "Diese Eidechse da vorne habe ich, ehrlich gesagt, noch nie wahrgenommen."

Die swb-Bildungsinitiative habe schon an die 350 Projekte gefördert. Dieses aber sei eines der neuesten und sehr interessant und lehrreich. "Frau Lenhard ist wirklich eine sehr gute Rektorin, die sich für innovative Angebote an ihrer Schule starkmacht", lobt Dora Hartmann das Engagement der Rektorin. Laura, Christian und Franjo aus der 4a und Leonie aus der 4b sind am Ende begeistert von der fast zweistündigen Suche, bei der sie auch noch den Fisch auf dem Dach entdecken, neben der Raths-Apotheke, Haus Am Markt 9.

Grundschule Mahndorf, Mahndorfer Heerstraße 55, Telefon 480063. Bewerbungen bei der swb-Bildungsinitiative per Onlineformular unter www.swb-bildungsinitiative.de.

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