Kinderbetreuung in Zeiten von Corona Bremen bezahlt Tageseltern regulär weiter

Tagesmütter und -väter arbeiten als Selbstständige mit kleinem Einkommen in der Kinderbetreuung. Derzeit sind ihre Aufgaben weggebrochen. Nun gibt es in Bremen eine Vereinbarung für ihre Vergütung in der Krise.
01.04.2020, 08:00 Uhr
Lesedauer: 1 Min
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Bremen bezahlt Tageseltern regulär weiter
Von Sara Sundermann

Zuletzt machten sich manche Tagesmütter und -väter Sorgen: Wie geht es für sie weiter, nachdem ihr Arbeitsfeld, nämlich die Betreuung von Kleinkindern, in Zeiten der Corona-Pandemie fast komplett weggebrochen ist? Nun haben Bildungsbehörde und die zentrale Stelle Pflegekinder in Bremen (PIB) eine Vereinbarung dazu geschlossen.

„Es ist jetzt vereinbart, dass die Tagespflegepersonen wie gehabt weiter bezahlt werden, solange die Allgemeinverfügung des Bremer Senats zum Coronavirus gilt“, sagt Judith Pöckler-von Lingen, Geschäftsführerin von PIB. Sie ist darüber froh und erleichtert: „Wir sind sehr zufrieden mit der Lösung.“

Die Vergütung laufe gemäß dem Stundenumfang weiter, in dem die Tageseltern sonst Kinder betreut hätten. Ähnlich wie Kitas betreuen Tageseltern derzeit nur wenige Kinder, die aufgrund der Berufe ihrer Eltern ein Recht auf eine Notbetreuung haben. „Es gibt bei den Tagespflegepersonen eine unheimlich hohe Bereitschaft, sich an der Notbetreuung zu beteiligen“, sagt Pöckler-von Lingen.

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„Bis gestern wusste man nicht so genau, wie es weitergeht“, sagt Tagesmutter Gabriela Onesseit, die eine der Sprecherinnen des Bremer Tagespflegerates ist. „Jetzt ist klar: Wir werden für März und April bezahlt.“ Tageseltern gehören zu den Berufsgruppen, die es nicht leicht haben, wenn aktuell ihr Aufgabenfeld wegbricht. Sie sind anders als Erzieherinnen in Kitas nicht fest angestellt, sondern als Selbstständige mit geringem Einkommen tätig.

„Wir können von unserem Einkommen wenig Rücklagen bilden“, sagt Onesseit. Viele Tagespflegepersonen seien alleinerziehend und auf ihr Einkommen angewiesen, andere hätten Partner, die nun in Kurzarbeit seien. Tagesmütter und -väter sind derzeit wie Kita-Beschäftigte davon betroffen, dass keine reguläre Kinderbetreuung mehr stattfinden soll, um die Ausbreitung des Coronavirus zu bremsen. Viele Tageseltern versuchen aber weiter Kontakt zu den von ihnen betreuten Kindern zu halten, schildert Onesseit: Per Handy, mit kleinen Videos oder Briefen. „Man will ja nach der Pandemie nicht wieder ganz von vorne anfangen mit der Eingewöhnung.“

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