Sie streiten. Über Dinge, die 2000 Jahre zurückliegen. Darum, ob Maria wirklich Jungfrau war. Ob der Heilige Geist für ihre Schwangerschaft verantwortlich war. Darum, ob man die Weihnachtsgeschichte Glaubensmärchen nennen darf oder nicht. Das kann man verrückt und nicht zeitgemäß finden – oder wunderbar.
Denn dass überhaupt gestritten wird, ist ein gutes Zeichen für die evangelische Kirche. Es zeigt, dass sie und ihre Botschaft noch interessiert. Obwohl immer mehr Deutsche aus der Kirche austreten, immer weniger Menschen Gottesdienste besuchen. Solange über sie gestritten wird, ist eine Sache noch nicht tot. Ein Grund, warum die evangelische Kirche in Bremen so lebendig ist, ist wohl die Eigenständigkeit der Gemeinden, die ihnen die Kirchenverfassung garantiert.
Die Gemeinden entwickeln sich in unterschiedliche Richtungen, die Bremer können wählen: Hätte ich es gerne lutherisch, reformiert oder doch ein wenig konservativer? Verschiedene Ausrichtungen, die bei manchen Themen aufeinanderprallen. Schön. Eigentlich. Weniger persönliche Angriffe, dafür mehr Sachlichkeit in der Debatte – das wär’s. kathrin.aldenhoff@weser-kurier.de
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