Derzeit besuchen Politiker die Schulen, um möglichst nah an die Erstwähler zu kommen. Dazu sollten sie sich gut vorbereiten, denn die 16- bis 18-jährigen Schüler und Schülerinnen sind kritisch. Bei ihrer „Schul-Tournee“ beantworteten Matthias Güldner (Grüne), Reinhard Schmitz (Piraten), Björn Schöpe (SPD), Jens Eckhoff CDU) Christian Schäfer (AfD), Christoph Spehr (Linke) und Lenke Steiner (FDP) im Gymnasium Horn, die Fragen von 225 Schülern.
Zunächst gab es eine kontroverse Diskussion mit Fragen, die über die Landespolitik hinausgingen. Die beiden Moderatoren, Bennet Gartelmann und Carolin Diederichsen, leiteten das Gespräch. Weitgehend einig waren sich die Parteien bei der Rolle Deutschlands im Kampf gegen die ISIS-Terrormiliz, und auch das Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum Kopftuch-Verbot für Lehrerinnen wurde von Schülern und Politikern begrüßt.
Als es dann aber um das Thema „Flüchtlinge“ ging, kam es zu einer emotionalen Debatte. Die beiden Moderatoren aus der zehnten Klasse hatten alle Hände voll zu tun: Christian Schäfer von der Alternative für Deutschland sprach sich dafür aus, dass die Flüchtlinge wieder in ihre Herkunftsländer geschickt werden sollten. Mit dieser Meinung stand er alleine. Einige Schüler äußerten lautstark Kommentare, standen auf und verließen den Saal unter Protest.
Dennoch überwiege das positive Fazit, meint Carolin Diederichsen. „Die Gymnasiasten haben es geschafft, sich in das Wahlkampfgeschehen einzuschalten und sich aktiv über den Wahlkampf und Positionen der Parteien zu informieren“, sagt die Schülerin. So können die Jungwähler am Sonntag, 10. Mai, bewusst und informiert zur Wahlkabine gehen und ihre Favoriten wählen.
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