Der 18. Bremer Filmpreis geht an den russischen Filmhistoriker Naum Kleiman. Damit wird er für seine langjährigen Verdienste um den europäischen Film ausgezeichnet.
Der 18. Bremer Filmpreis geht an den russischen Filmhistoriker Naum Kleiman (79). Das teilte die Sparkassen-Stiftung „Gut für Bremen“ am Freitagabend mit. Der mit 8000 Euro dotierte Preis wird Kleiman am 19. Januar bei einem Empfang in der Oberen Rathaushalle verliehen. Der Preis, der in Kooperation mit dem City 46/Kommunalkino Bremen vergeben wird, zeichnet langjährige Verdienste um den europäischen Film aus.
Die Jury begründete ihre Enscheidung damit, dass Kleiman „für sein Land eine epochale Leistung der Film- und Kulturvermittlung vollbracht hat". Naum Kleiman sei eine zentrale Figur filmkultureller Forschungs- und Vermittlungsarbeit und zwar weit über sein Heimatland hinaus.
Experte für Eisensteins Arbeiten
Der 1937 in Chișinău (Moldawien) geborene Naum Ichiljewitsch Kleiman ist ein russischer Filmforscher und ein angesehener Experte für die Arbeiten des sowjetischen Regie-Pioniers Sergej Eisenstein. Er hat viele Filme Eisensteins rekonstruiert, darunter den wohl berühmtesten des Regisseurs, „Panzerkreuzer Potemkin“ (1925), aber auch „Die Beshin-Wiese“ (1937).
Kleiman hat das Eisenstein-Archiv in Moskau 1967 mitbegründet, das er bis 1985 leitete. Er ist außerdem einer der Mitinitiatoren des Moskauer Filmmuseums, dessen Leitung er 2014 nach 15 Jahren auf Druck der russischen Kulturbehörde abgeben musste.
Der Bremer Filmpreis wird seit 1999 vergeben, bis 2015 jedes Jahr, seitdem alle zwei Jahre. 2015 erhielt die Schweizer Filmproduzentin Ruth Waldburger die Auszeichnung, zuvor sind mit dem Bremer Filmpreis unter anderen Sylvie Testud, Béla Tarr, Ulrich Seidl, Ken Loach und Tilda Swinton geehrt worden.
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