Bremen. Für seinen Roman „Unter der Drachenwand“ erhält der österreichische Schriftsteller Arno Geiger den Bremer Literaturpreis 2019. Das teilte die Rudolf-Alexander-Schröder-Stiftung mit. Der Preis wird am 28. Januar im Bremer Rathaus vergeben und ist mit 25 000 Euro dotiert. Den mit 6000 Euro dotierte Förderpreis, der von der ÖVB-Versicherung gestiftet wird, erhält Heinz Helle für seinen Roman „Die Überwindung der Schwerkraft“.
Arno Geigers Roman rage „aus der Reihe der zeitgeschichtlichen Panoramen zur NS-Epoche heraus“, erklärt die Jury. Es sei eine „überaus genaue, differenzierte und anschauliche Vergegenwärtigung des Kriegsjahres 1944“. Ein verletzter Soldat wird sich bewusst über seine Verstrickung in die kollektive Schuld und erlebt eine Liebesgeschichte als Zuflucht vor der Zwingherrschaft des militärischen Systems. Arno Geiger wurde 1968 in Bregenz, Vorarlberg, Österreich, geboren. Er lebt seit 1993 als freier Schriftsteller in Wien. 1997 erschien sein Debütroman „Kleine Schule des Karussellfahrens“.
Förderpreisträger Heinz Helle ist zehn Jahre jünger als Geiger, er stammt aus München, lebt mittlerweile in Zürich. Über seinen Roman schreibt die Jury: "In einer ebenso suggestiven wie präzisen Prosa erzählt Helle die Geschichte zweier ungleicher Brüder. Den Sog des Untergangs, in dem einer der beiden verschwindet, verwandelt Helles ausgreifende Sprachbewegung in ein zärtliches Erinnerungsbild.“
Der Bremer Literaturpreis ist einer der ältesten und bedeutendsten Literaturpreise der Bundesrepublik. Er wurde erstmals 1954 vergeben. Zusätzlich wird seit 1977 ein Förderpreis verliehen, der seit 2005 von der „ÖVB – Öffentliche Versicherung Bremen“ finanziert wird.
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