Er begann seine Laufbahn beim WESER-KURIER zu Beginn der 1960er-Jahre, die auch, aber nicht nur für das Theater Bremen so ungeheuer ereignisreich werden würden. Simon Neubauer fing am 1. Januar 1962 als Kulturredakteur beim WESER-KURIER an. Er erlebte in den darauf folgenden Jahren den "Bremer Stil" unter Kurt Hübner, der den großen Umbruch im Theater markierte – weg von der Werktreue, hin zum Regietheater. Von 1973 bis 1990 leitete er das Feuilleton, danach war er bis 2013 als Musikkritiker eine verlässliche Größe. Am vergangenen Sonntag ist Simon Neubauer im Alter von 98 Jahren gestorben.
1924 in Wemding bei Augsburg geboren, studierte er in München Theaterwissenschaft, Neuere Literatur, Musik und Kunstgeschichte. Zunächst wollte er Schauspieler werden, entschied sich dann aber für den Journalismus. Die Würzburger und die Schweinfurter Volkszeitung waren seine Stationen vor dem WESER-KURIER. Mehr als fünf Jahrzehnte lang begleitete er das kulturelle Leben in Bremen, in kenntnisreich und eloquent verfassten Rezensionen, wobei er entschieden lieber lobte, als tadelte.
Simon Neubauer brannte für die Kultur – noch im hohen Alter sah man ihn bei den Spielzeitpressekonferenzen des Theaters Bremen oder bei seinen geliebten klassischen Konzerten in der Glocke. Über all das konnte man ausgiebig mit ihm fachsimpeln, ob direkt vor Ort oder später am Telefon. Für sein Gegenüber war das immer ein enormer Gewinn. Genauso wie die grenzenlose Freundlichkeit dieses hochgebildeten und einfach feinen Menschen.