Bremen. Computer- und Videospiele haben den Wandel vom oft geächteten Nischenprodukt zum – Zitat Angela Merkel – „Kulturgut” vollzogen. Sie sind heute nicht mehr nur ein Thema für ein paar spezialisierte Computerfreaks, sondern sie sind Alltag für viele Menschen, schaffen Arbeitsplätze und sind zu einem ernst zu nehmenden Wirtschaftsfaktor geworden. Ein Wegbereiter dieser Entwicklung ist der ehemalige Journalist Christian Schmidt, der am Dienstag, 12. März, um 19.30 Uhr live zu Gast im Bremer Presse-Club ist.
Mehr als zehn Jahre arbeitete Schmidt, Jahrgang 1977, beim größten deutschen Fachmagazin für Videospiele, der „Game Star“, zuletzt als stellvertretender Chefredakteur. Es folgte eine Abrechnung mit der Branche: In einem langen Artikel auf „Spiegel Online“ warf er dem deutschen Spielejournalismus unter anderem schlechte Arbeitsbedingungen und Ausbildung, ein journalistisch schwaches Niveau und Stundenlöhne wie im Reinigungsgewerbe vor.
Nach seiner Zeit bei der „Game Star“ wechselte Schmidt die Seiten, wurde Analyst für verschiedene Entwickler von Computerspielen. Derzeit arbeitet er bei „Inno Games“ in Hamburg, die unter anderem für das beliebte Strategiespiel „Forge of Empires“ bekannt sind.
Die Leidenschaft, über Videospiele zu philosophieren, hat ihn bis heute nicht losgelassen. In seinem Podcast „Stay Forever“ begibt er sich jeden Monat zusammen mit seinem ehemaligen Kollegen Gunnar Lott auf eine nostalgische Reise durch die Welt der Videospiele. Den Podcast gibt es seit 2011, für genug Material ist aber gesorgt: Mit circa 5 000 Games hat Christian Schmidt sein eigenes kleines Videospiele-Museum.
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Neue Podcast-Reihe
Christian Schmidt ist der zweite Gast der neuen, zehnteiligen Podcast-Reihe „Freiraum“, einem Gemeinschaftsprodukt von Bremer Presse-Club, WESER-KURIER und Bremen Zwei. Wer keine Karte mehr ergattern konnte, kann das Gespräch auf freiraum.fm, bei Bremen Zwei und weser-kurier.de nachhören.