Das Ensemble New Babylon feiert dieses Jahr sein Zehnjähriges, und zwar mit zehn Konzerten an zehn verschiedenen Orten. Und mit zehn Auftragswerken, die an fünf Komponistinnen und fünf Komponisten aus verschiedenen Generationen, Kulturkreisen und ästhetischen Stilrichtungen vergeben wurden. Das 15-köpfige Ensemble hat sich der Neuen Musik verschrieben, bezieht Elektronik, Improvisation oder auch Free Jazz mit ein.
Gleich beim Auftaktkonzert des Jubiläumsjahrs am Sonntag, 20. Februar, 19 Uhr, im Sendesaal, ist ein ganz besonderes Auftragswerk zu hören. Die 1929 geborene Bremer Komponistin Siegrid Ernst hat es geschrieben, ihr "Regenbogen des Erinnerns" steht als erstes Stück auf dem Programm, danach folgen Werke von zwei weiteren Bremerinnen: "Contraverse" von Rucsandra Popescu (Jahrgang 1980) und "Man-Nam I" von Younghi Pagh-Paan (1945 geboren). Der Auftrag an Siegrid Ernst sei dem Ensemble sehr wichtig, so Leiter Benjamin Fischer. Man sei gespannt darauf gewesen, was für ein Werk die 93-Jährige mit all ihrer Erfahrung für die Gegenwart schreiben werde.
Außer im Sendesaal kündigt das Ensemble Jubiläumskonzerte in so unterschiedlichen Orten wie der Glocke, im Metropol-Theater, der Kulturkirche St. Stephani, im Kulturzentrum Schlachthof, der Schwankhalle, der Weserburg, der Shakespeare Company, dem Scnnürschuh-Theater und dem Modernes an. Man wolle mit dem Projekt eine möglichst große Bandbreite der Neuen Musik abbilden, aber auch unterschiedliche Publikumsschichten erreichen. Das letzte Konzert am 5. Dezember im großen Saal der Glocke bilde dabei den Höhepunkt der Reihe. Das Ensemble fusioniert zu diesem Termin mit dem oh ton-ensemble aus Oldenburg und einem Kammerorchester.