Mit ordentlichem Vorlauf zum Internationalen Frauentag (8. März) erscheint ein Buch, das bisherige Emanzipationsgeschichte in Gestalt einer gelungenen Graphic Novel verhandelt: „Rebellische Frauen – Women in Battle“ stammt von den bewegten Norwegerinnen Marta Breen (Text) und Jenny Jordahl (Illustrationen). Ihre Bildergeschichte zeichnet auf zugleich pointierte und originelle Weise „150 Jahre Kampf für Freiheit, Gleichheit, Schwesterlichkeit“ (Untertitel) nach.
Zudem nimmt für diesen gewitzten Comic ein, dass beide Autorinnen den jüngsten Feiermarathon zu 100 Jahren Frauenwahlrecht zwar gutheißen und dennoch als zu kurz gesprungen empfinden. Denn ohne entsprechende Vorleistungen, zu denen Breen und Jordahl den Kampf von Frauen gegen die Sklaverei und ihr Ringen um egalitäre Bildungschancen zählen, wäre es Christabel Pankhurst und anderen Suffragetten wohl kaum möglich gewesen, ihre Beteiligung an der politischen Willensbildung durchzusetzen.
Überwiegend großformatige Zeichnungen versammelt das in abwechselnd in allen Farben der Regenbogenflagge gestaltete Buch. Die feministische Sachbuchautorin Breen überrascht ein ums andere Mal mit Beispielen für Engagement in Kulturkreisen, die nur bedingt für politische Emanzipation von Frauen stehen. Insofern ist die Parole „Frauen aller Länder, vereinigt euch“, die auf dem Einband prangt, mehr als nur eine effekthascherische Travestie eines Karl-Marx-Bonmots.
Bis zur #metoo-Zäsur und zum Erfolg der pakistanischen Kinderrechtsaktivistin Malala Yousafzai reicht das Buch, dem viele Leser zu wünschen sind.
Weitere Informationen
Marta Breen u. Jenny Jordahl: Rebellische Frauen. A. d. Norweg. v. Nora Pröfrock. Elisabeth Sandmann, München. 128 Seiten, 25 €.
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