Zwei Wochen vor dem Start der Jazzahead bleibt es aufgrund der Beschränkungen durch die Corona-Pandemie dabei, dass auch der überwiegende Teil der die Messe begleitenden Konzerte digital stattfinden wird. Die diesjährige 15. Ausgabe der nach eigenen Angaben weltweit größten Jazz-Fachmesse findet unter dem Motto „Close together from afar“ (ungefähr: Eng zusammen aus der Ferne) vom 29. April bis zum 2. Mai statt. Nach wie vor arbeite man nach der Devise: „Die Messe wird eine Vier-Tages-TV-Show“, wie Projektleiterin Sybille Kornitschky am Dienstag in einem Pressegespräch über Zoom erklärte.
Das heißt: Das Treffen für Fachbesucher findet komplett digital statt. Auch das begleitende Festival, das zum zehnten Mal über die Bühne geht, werde ausschließlich digital geplant. Wobei man wie schon in 2020 auf das Partnerland Kanada verzichten muss. Die Kanadier wollen dann im kommenden Jahr einen neuen Anlauf nehmen. Dafür werde der deutschen Jazz-Szene beim Festival breiter Raum gewährt, so Sybille Kornitschky.
Das wird an vier Abenden der Fall sein. Mit dabei ist der junge deutsche Saxofonist Jakob Manz mit seiner Begleitband. Er spielt im „Club 100“, von dort wird gestreamt. In Amsterdam aufgenommen und von dort auf die Bildschirme übertragen wird ein Konzert von Tin Men and the Telephone, bei dem die Zuschauer aktiv ins Geschehen eingreifen können. „Das Wort zum Piano“ ist ein Abend, an dem Bremer Literaten aus ihren Werken lesen; die junge deutsche Pianistin Johanna Summer liefert die Klaviermusik dazu. Dieses Konzert wird aus dem Metropol-Theater gestreamt - genau wie der diesjährige Abschlussabend des Festivals am 2. Mai, bei dem die Schauspielerin und Sängerin Jasmin Tabatabai gemeinsam mit dem David Klein-Quartett auftritt.
Ein bisschen Hoffnung, doch Jazz vor Publikum präsentieren zu können, hegen die Organisatoren dennoch. Geplant ist bisher, Showcase-Konzerte, 30-45-minütige Kurzauftritte, für eine limitierte Anzahl an Fachbesuchern stattfinden zu lassen. Die Jazzahead hatte, wie berichtet, erwogen, dafür die ÖVB-Arena zu nutzen - die außer ihrer enormen Größe den Vorteil hat, dass das Corona-Testzentrum gleich nebenan ist.
Nun steht dieses Vorhaben wegen des erneuten Anstiegs der Inzidenz-Zahlen zur Disposition. Ganz aufgeben wolle man es aber noch nicht, so Peter Schulze, künstlerischer Leiter der Jazzahead. Alles hänge nun davon ab, ob der Bremer Senat nicht doch noch sogenannte Modellprojekte als Teil einer Öffnungsstrategie genehmige. „Wenn dem so ist, werden wir unseren Hut in den Ring werfen“, kündigt Sybille Kornitschky an.
Ansonsten gilt auch für die Showcase-Konzerte: Es wird live gestreamt. Zunächst für Fachbesucher, ab dem 21. Juni werden die Auftritte dann freigeschaltet für die Öffentlichkeit. Eingeladen sind die von vier Jurys ausgewählten 32 Bands und Künstler, die bei der abgesagten 2020er-Ausgabe der Messen hätten auftreten sollen. Kostenlos gestreamt werden kann zudem die Eröffnung der Messen am 29. April sowie ein Abend, der am Freitag, 23. April im Sendesaal stattfindet und der Bremer Jazz-Szene gewidmet ist.
Weitere Informationen
Detaillierte Informationen zum Programm gibt es unter www.jazzahead.de/festival. Tickets sind für die Streaming-Konzerte sind erhältlich bei Nordwest-Ticket unter www.nordwest-ticket.de.
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