Frau Jensen, der „Kunstrausch“ findet in diesem Jahr digital statt. Wie kann man sich das vorstellen?
Gönna Jensen: Den Event als digitales Format zu planen war für uns die größte Herausforderung. Der „Kunstrausch“ hat sich mittlerweile in Bremen etabliert, deswegen waren wir zunächst sehr verunsichert, wie und ob wir ihn stattfinden lassen sollen. Jetzt haben wir uns entschieden, ihn über die Videoplattform Zoom live zu organisieren: Mit einer Moderation und virtueller Kunstvermittlung sowie mit aufgezeichneten Videos, die wir einspielen. Das ist für viele von uns aufregend, weil sie noch nie in dieser Form vor einer Kamera gestanden haben.
Wie soll das Programm aussehen?
Um 20 Uhr geht es am 26. Februar los. Auf der „Remix“-Ausstellung in der Kunsthalle liegt der Hauptfokus. Wir Studierenden führen mit einer Moderation durch den Abend und wollen interaktiv Kunst vermitteln: Es wird eine Führung im Dunkeln durch einen Raum der Dauerausstellung mit Direktor Christoph Grunenberg geben. Außerdem wird es – angelehnt an die Einlinien-Zeichnungen von Picasso – zeichnerische Elemente geben. Die Teilnehmenden können dann zum Beispiel mit einem Bleistift oder einem Stück Wolle oder Draht ein Motiv in einer Linie zeichnen oder legen. Außerdem haben wir eine Kooperation mit der Kneipe Gastfeld in der Neustadt, wo sich die Teilnehmenden verschiedene Getränke-Pakete bestellen können. Und wir werden Cocktails nach einem Rezept mixen, das unter anderem die Bar „Wohnzimmer“ zur Verfügung stellt.
Und die Musik?
Da wird es alle 15 Minuten eingespeiste Videos geben, die wir im Vorfeld mit der Indie-Rock-Band Defenestration in der Kunsthalle aufgezeichnet haben. Daneben wird es ein Interview mit einem Bandmitglied geben.

Gönna Jensen.
Was wird im Vergleich zu den Vorjahren beim Kunstrausch fehlen?
Am Kunstrausch war immer das Schönste, dass man in Interaktion mit den anderen treten konnte. Wir möchten den Austausch so gut es geht möglich machen, indem die Teilnehmenden sich zum Beispiel über den Chat unterhalten können. Dennoch ist es nicht das Gleiche, als wenn man gemeinsam vor einem Kunstwerk steht und darüber diskutiert.
Was kostet die Teilnahme an der Veranstaltung?
Sie ist kostenfrei. Die Getränke-Pakete gibt es in unterschiedlichen Größen, die kosten zwischen zehn und 24 Euro. Und wir freuen uns über Spenden.
Das Gespräch führte Patricia Friedek.
Gönna Jensen
betreut im Wintersemester 2020/21 das Seminar „Kunstrausch revisited“ als Tutorin. Sie studiert im sechsten Semester an der Uni Bremen.
Weitere Informationen
Am „Kunstrausch“ am 26. Februar können Interessierte über die Internetseite der Kunsthalle www.kunsthalle-bremen.de mitmachen. Dort wird ein Zoom-Link bereitgestellt.