Es ist eine gute Nachricht für Bremer Familien: Für den Kindergarten sollen sie bald nicht mehr zahlen. Ohne Gebühren wird das System einfacher. Besonders Mittelschichts- und Gutverdiener-Eltern können sich freuen. Künftig müssen Mütter und Väter nicht mehr rechnen, ob es sich lohnt, mehr Stunden zu arbeiten oder ob das verdiente Geld direkt in eine höhere Kita-Gebühr fließt.
Klar ist auch: Für verschuldete Kommunen wie Bremen ist es schwierig, auf Elternbeiträge zu verzichten. Doch der Schwenk zur Gebührenfreiheit war für Rot-Grün nun fast unausweichlich, nachdem Niedersachsen die Gebühr abschaffte und die Bremer CDU mit der Forderung nach gebührenfreien Kitas den Wahlkampf für 2019 einläutete.
Es hätte der rot-grünen Landesregierung gut zu Gesicht gestanden und viel Ärger mit aufgebrachten Eltern erspart, wenn sie sich schon früher und nicht erst jetzt – umzingelt und unter Druck – mit einem klaren Fahrplan auf dieses Ziel geeinigt hätte. Es ist sinnvoll, den Streit um die Gebühr nun zu befrieden. Bewusst sein sollte Eltern aber: Die großen Herausforderungen der Kinderbetreuung bleiben der weitere Kita-Ausbau und das Ringen um genug Kita-Personal.