Östliche Vorstadt. Es sollte ein Härtetest sein, ein richtiger Gradmesser drei Wochen vor dem Saisonstart in der Handball-Landesliga. Und die Frauen des SV Werder Bremen II haben ihn mit Bravour bestanden: Nicht nur als Gastgeberinnen eines perfekt organisierten Turnieres, sondern auch in sportlicher Hinsicht, denn mit 5:3 Punkten belegten sie als klassentiefstes Team einen glänzenden zweiten Platz und ließen die Oberligisten BV Garrel (4:4), Ahrensburger TSV (2:6) und HSG Heidmark (1:7) hinter sich. Werders neuer Trainer Jörg Leyens war nach dem Abpfiff mit der Leistung seiner Mannschaft derart zufrieden, dass er sie sofort nach dem Turnierende in der Kabine versammelte und ihr noch einmal ein kräftiges Extra-Lob spendierte. 'Ich bin zu 100 Prozent zufrieden', strahlte Leyens, 'die Mannschaft hat sich in diesem Klasse-Feld prima geschlagen.' Lob gab es unterdessen auch von der Konkurrenz: Die Gäste-Trainer gratulierten dem A-Lizenz-Inhaber zu seiner starken Mannschaft, die auch
in der Saison gerne oben mitmischen möchte.
Es war ein 'Grand ohne Vier', den der SV Werder Bremen II in der neuen Werderhalle erfolgreich ausspielte: Die Neuzugänge Nina Sass und Azemina Curkic sowie Katharina Freyberg und Karina Zitnikov fehlten - allesamt Spielerinnen, die zum Stamm des 18-köpfigen Aufgebots zu zählen sind. Gegen Leyens Ex-Klub BV Garrel präsentierten sich die Grün-Weißen von Beginn an hellwach und gewannen nach einem 7:0-Blitzstart mit 12:9. 'Hut ab davor, denn meistens ist ja das ehemalige Team des Trainers hoch motiviert', atmete der Werder-Coach angesichts des gelungenen Turnierauftakts tief durch.
Etwas Pech hatten die Grün-Weißen danach gegen den Ahrensburger TSV, gegen den sie einen 9:7-Vorsprung nicht über die Ziellinie retten konnten (9:9). Dafür wurde jedoch anschließend die HSG Heidmark über 6:2 und 12:4 sicher mit 14:11 besiegt.
So gesehen hatten die Turnierplaner ein glückliches Händchen, denn damit ging es in der letzten Partie des Tages gegen den Drittligisten MTV Rohrsen sogar um den Turniersieg. Hier machten sich schließlich die höhere Trainingsfrequenz der Niedersachsen (viermal pro Woche) und der Bremer Substanzverlust deutlich bemerkbar: Rohrsen setzte sich über 7:5 und 11:6 zum 14:8-Endstand ab und sicherte sich damit verlustpunktfrei den ersten Platz.
Überragend präsentierte sich beim SV Werder Bremen II der Neuzugang Lena Striedelmeyer im Tor. Die Lücken, die sich in der gut gestaffelten SVW-Deckung auftaten, stopfte sie mit vielen Glanzreaktionen. Außerdem machte sie von 14 Siebenmetern gleich elf zunichte.
SV Werder Bremen II: Striedelmeyer - Fastenau (8), Schlottmann (7/3), Fabig (7), Kirsten (7), Dag (6), Meinke (5/1), Lange (4), Meyer (1), Dammeyer (1), Tiedemann (1), Hanke (1)