Wie navigieren Menschen, die ihr Umfeld nicht, oder nur sehr eingeschränkt, visuell wahrnehmen können, ohne Hilfe in fremden Umgebungen? Diese Frage hat Susan Wache und weitere Wissenschaftler am Institut für Kognitionswissenschaft der Universität Osnabrück über zehn Jahre beschäftigt. Nun gewann sie mit der Idee eines taktilen Navigationsgeräts für blinde und sehbehinderte Menschen den ersten Preis beim norddeutschen Vorentscheid des Falling Walls Lab an der Jacobs University.
Die neun Teilnehmer hatten jeweils drei Minuten Zeit, um ihre Forschungsarbeit, ihre Geschäftsmodelle, innovativen Projekte oder Ideen vorzustellen. Zwei Projekte stachen heraus: Susan Waches Idee, blinden und sehbehinderten Menschen durch einen Gürtel mit Hilfe des Tastsinns die Richtung zum gewünschten Ziel zu weisen, kürte die Jury mit dem ersten Platz. Den zweiten Platz sicherte sich Vasile Apostu, Doktorand an der Jacobs University, mit seiner Idee für einen innovativen Bollerwagen aus Leichtbau-Materialien. Er kann beispielsweise Kindergärtnerinnen den Transport der Kinder im Straßenverkehr sowie in Bussen erleichtern. Das Gefährt aus High-Tech-Materialien soll von Menschen mit Behinderung am Martinshof (Werkstätten Bremen) produziert werden. Vasile Apostu promoviert seit Ende 2013 an der Jacobs Universität Bremmen in Zusammenarbeit mit dem Mercedes-Werk in Bremen. Beim Finale am 8. November in Berlin werden Susan Wache und Vasile Apostu und rund 100 Jungforscher aus 75 Ländern vor eine internationale Expertengruppe treten.
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