Die Interessengemeinschaft der Parzellenbewohner e.V. reagiert erfreut auf die Pläne von Sozialdemokraten und Grünen, intakte Kaisenhäuser künftig nicht mehr abreißen zu lassen (wir berichteten). Die Interessengemeinschaft setzt sich seit mehr als 60 Jahren für den Erhalt der Kaisenhäuser und den Schutz ihrer Bewohner ein. Kaisenhäuser sind kleine Nachkriegswohnbauten in Bremens Parzellengebieten. Der systematische Abbruch von Kaisenhäusern habe auch „die Zerstörung einer einzigartigen Wohnkultur“ bedeutet, so die Interessengemeinschaft: „Wir sind froh, dass dies nun ein Ende hat.“
„Natürlich wünschen wir uns, dass die Häuser auch weiterhin zum Wohnen genutzt werden dürfen“, sagt Peter Stolz, Sprecher der Interessengemeinschaft. „Der Erhalt der Gebäude ist für uns jedoch ein Meilenstein auf einem langen und leidvollen Weg.“ Als „völlig unverständlich“ bezeichnet er dagegen „die rückwärtsgewandte Sicht des Landesverbandes der Gartenfreunde“. Die hatten sich dafür ausgesprochen, dass Gebäude mit mehr als 24 Quadratmetern – also auch die Kaisenhäuser – weiterhin im Parzellengebiet nicht zugelassen sind.
Unterdessen kritisiert die Linkspartei die rot-grünen Pläne: „Völlig unangebracht sind die Überlegungen, Kaisenhaus-Bewohner künftig mit Bußgeldern zu überziehen“, sagt Claudia Bernhard, stadtentwicklungspolitische Sprecherin der Linksfraktion in der Bürgerschaft. Sie lehnt es auch ab, Teile von Kleingartengebieten in öffentliche Grünflächen oder Ausgleichsflächen für Baumaßnahmen umzuwandeln. „Damit betreiben SPD und Grüne genau die scheibchenweise Umnutzung der Kleingartengebiete, vor der sie selbst immer warnen.“