In der Spur
Zur Abwechslung mal hoffnungsvolle Nachrichten aus Berlin – oder genauer von unterwegs dorthin. Das Kompliment der Woche kommt von Volker Redder, und es geht an die Deutsche Bahn. Redder nutzt nämlich sein FDP-Bundestagsmandat nebenbei auch für ein Vier-Jahres-Experiment auf der Schiene, das nach einer eher deprimierenden Startphase nun wie geschmiert läuft. Zumindest in Fahrtrichtung Berlin hat Redder sonntagmittags zuletzt einen Pünktlichkeits-Hattrick hingelegt und die Hauptstadt drei mal bis auf die Minute genau in der anvisierten Zeit erreicht. Und das auch noch mit reichlich Platz zum Beine-Ausstrecken. Die Gegenrichtung Berlin-Bremen ist freitagsnachmittags oder -abends dagegen nach Redderschen Beobachtungen etwas störungsanfälliger. Insgesamt reicht's aber noch für folgendes Zwischenfazit: "Klappt vielleicht doch mit der Mobilitätswende."
Echte Fans
Die Bürgerschaft war in der zu Ende gehenden Woche nicht untätig, und auch sie förderte Interessantes zutage. Aufmerksame Beobachter wissen jetzt ein bisschen mehr über Thore Schäck (FDP). Nämlich, dass er einst als Elfjähriger nicht etwa pferdebegeistert nach Sebaldsbrück zur Rennbahn pilgerte, sondern um dort beim "Happy-Family"-Festival seinem "großen Schwarm" Jasmin Wagner aka "Blümchen" zuzujubeln. Schäcks Parteikollege Tim Abitzsch dagegen bekannte sich zu den Backstreet Boys und Culture Beat. Musikalische News gibt's auch vom bekanntermaßen auf diesem Gebiet ja nicht ganz untalentierten Senat – diesen Gedanken legte zumindest der Titel einer offiziellen Mitteilung nahe: ",Geboostert-Band' erleichtert Zugang zur Gastronomie und kulturellen Einrichtungen". Konzerttermine und ein neues Album (Arbeitstitel: "My Bremen-Fonds will go on") folgen.
Ungebetener Gast
"Maulwurf entdeckt: Tierischer Ärger für Senatssprecher" - eine Schlagzeile, die das Herz jedes (Boulevard)-Journalisten höher schlagen lässt. Vor allem, wenn sie wie im Fall von Christian Dohle auch noch zutrifft. Zwar nicht auf politischer Ebene, dafür aber, nicht weniger nervig, im heimischen Garten. Der ungebetene Gast gefährdet, wie Dohle auf Facebook erklärt, nämlich ein geplantes Terrassen-Projekt. Die Anteilnahme der politischen Szene ist groß, an Tipps und guten Wünschen mangelt es nicht. Geholfen hat laut dem Regierungssprecher noch nichts. Seine Hoffnung: Dass es sich bei Meister Grabowski ähnlich wie bei den Kröten, die das Dohlesche Domizil schon heimgesucht haben, um einen Saisonbesucher handelt.

Der Maulwurf im Garten von Christian Dohle leistet grabungstechnisch ganze Arbeit.
Poesie in Blech
Zum Schluss noch das Rätsel der Woche. Von der Zentrale fürs Verkehrsmanagement ist man ja eigentlich nüchterne Informationen gewohnt. Aber in ihr agieren offenbar auch poetische Geister: "Weihnachtsgedichte" ist der erste Link unter den Veröffentlichungen zu Baustellen und sonstigen Verkehrshemmnissen auf der Homepage betitelt. Klickt man ihn an, erscheint aber nicht der Nikolaus, sondern ein Bild übereinandergestapelter Autos.