Steintor. Eine Meerjungfrau, eine Seegurke, eine Schildkröte und einige andere Wasserwesen tummeln sich auf der neuen Meeresbank der Grundschule an der Schmidtstraße. Während der Projektwoche haben zehn Schülerinnen mit der Hilfe von Keramikerin Frauke Alber und Maurer Christian Godbersen eine Mosaikbank gebaut. Wie die wellenförmige Begrenzung des Spielplatzes und die Bilder an der Schulwand steht auch die Mosaikbank unter dem Thema Wasser.
Eigentlich sollte es eine reine Sportprojektwoche werden, aber die Kinder von Frauke Alber und Christian Godbersen verlassen diesen Sommer die Grundschule, "und da wollten wir ein Abschiedsgeschenk machen", sagt Frauke Alber. Aber die Söhne wollten nicht mitmachen. "Mein Sohn meinte: ?Papa das ist doof, weil das ist kein Sport?, berichtet Christian Godbersen. Trotzdem hatten die Mädchen aus der dritten und vierten Klasse erstaunlich viele Zaungäste, als sie an der Mosaikbank arbeiteten. "Auch viele Lehrer sind vorbeigekommen und wollten wissen, wie weit wir sind", freut sich Frauke Alber. Die Mädchen haben zusammen mit Christian Godbersen ein Fundament ausgehoben, die Lehrerin Katharina Berbüsse hat sie bei dem Projekt begleitet. Frauke Alber hat mit ihnen kleine Figuren aus Ton geformt, die in die Mosaikbank integriert wurden. "Die Figuren sind sehr hoch gebrannt und frostfest", sagt die Keramikerin aus dem Viertel. Vor der Projektwoche sind in der Schule mehrere Spenden angekommen
und zwar in Form von alten Fliesen. Die Mädchen durften dann die Fliesen in lauter kleine Einzelteile schlagen. Die, die das Mosaik bilden sollten, wurden im Betonmischer mit Sand abgeschliffen. "Wir haben dann die Mosaikstücke mit der Hand aus dem Betonmischer geholt und den Sand abgewaschen", berichtet die zehnjährige Merve aus dem Steintor. Christian Godbersen hat die Grundstruktur der Bank gegossen und gemeinsam mit den Mädchen aus den kleinen Mosaiksteinen ein Gesamtbild geschaffen.
Die Meeresbank macht ihrem Namen alle Ehre, den Grund der Mosaikbank bilden tiefblaue Steine, in der Nähe der Sitzfläche wird das "Wasser" immer heller und die Mosaike schimmern in Türkis und hellblau. Um die Ränder der Mosaikbank winden sich kleine Wellenberge. Auf einer Flaschenpost stehen alle Namen der Mädchen, die mit an dem Meeresthron gearbeitet haben: Zoe, Nele, Maya, Maria, Salome, Anouk, Merve, Greta, Jelina und Emmy haben sich in Gruppen aufgeteilt. "Ein paar von uns haben sortiert, einige an der Mischmaschine gearbeitet und die anderen waren an der Bank", sagt Merve.
"Wir mussten die kleinen Steine nach Farben ordnen, das war ganz schön anstrengend", stellt Jelina fest. Und an der Meeresbank haben die Mädchen dann die kleinen Teile zu einem bunten Mosaik zusammen gepuzzelt. "Wir wollten auch gerne bei dem Projekt mitmachen, weil wir ja nächstes Jahr nicht mehr an der Schule sind und die Bank ist dann unsere Erinnerung", meint Emmy aus dem Steintor freudig. Und das haben sie geschafft.
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