Betrieb soll zum Ende des Winters starten Neue Skater-Anlage zieht ins Postamt 5

Bremen bekommt eine neue Skater-Anlage in der Innenstadt. In gut drei Monaten soll das Angebot im ehemaligen Postamt 5 starten. Neben Skatern und anderen Sportlern ziehen zwei Kreativlabore ein.
27.12.2014, 17:15 Uhr
Lesedauer: 3 Min
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Neue Skater-Anlage zieht ins Postamt 5
Von Sabine Doll

Es ist soweit: Bremen bekommt eine neue Skater-Anlage mitten in der Innenstadt. In gut drei Monaten soll das Angebot im ehemaligen Postamt 5 an den Start gehen. Das Besondere: Neben Skatern und anderen Sportlern ziehen auch zwei Kreativlabore von Hochschule und Universität mit ein.

„Jetzt kann es losgehen“, sagt Hanns-Ullrich Barde. Der Chef des Vereins Sportgarten ist erleichtert. Nach mehreren Monaten Verhandlungen mit dem Eigentümer des ehemaligen Postamts 5, der BeWe-Center Objektgesellschaft München, und langwierigen Planungen zu Schall- und Feuerschutz, steht dem Start der neuen Sport- und Skater-Anlage nun nichts mehr im Weg. „Anfang Januar soll der Mietvertrag zwischen dem Sportgarten als Betreiber und den Eigentümern unterschrieben werden“, so Barde.

Und noch einen Grund zur Freude hat der Sportgarten-Chef: Das Projekt – das übrigens noch auf der Suche nach einem originellen Namen ist – bekommt finanzielle Unterstützung von der Stadt. Es wird mit 175.000 Euro aus dem Bauressort und noch einmal 28.000 Euro aus dem Etat des Sportressorts gefördert. Der Hintergrund: Als das Gelände auf dem Bahnhofsvorplatz 2012 verkauft wurde, musste die dortige Skateranlage geräumt werden. Bremen hatte sich damals darauf verständigt, 175.000 Euro aus dem Verkauf für eine neue Anlage zurückzustellen, bis ein Mietvertrag für ein neues Areal vorliegt. „Ich bin sehr zufrieden, dass es uns beim Verkauf des Geländes gelungen ist, eine gute Zukunftsoption für die Skater einzubauen“, sagt Baustaatsrat Wolfgang Golasowski.

Allerdings ist die rund 1430 Quadratmeter große Fläche in dem ehemaligen Postamt nicht nur den Skatern vorbehalten. „Alles Mögliche an Sport und Bewegung soll hier angeboten werden, beispielsweise Tanzen oder Akrobatik“, so Barde. Die Anlage soll für die gleichzeitige Nutzung von bis zu 100 Sportlern ausgelegt sein. „Und das Besondere an dem Angebot ist, dass wir Sport mit digitalen Medien verbinden.“ Konkret heißt das: Neben Skatern und Sportlern ziehen auch zwei Kreativlabore – das FabLab an der Universität Bremen und das Mobile Game Lab der Hochschule – in das Postamt 5 ein.

FabLab ist die Abkürzung für den englischen Begriff „fabrication laboratory“. In dem Fabrikationslabor können mit Hilfe von Technologien wie 3D-Druckern oder Lasercuttern alle möglichen Gegenstände und Modelle hergestellt werden. Im Mobile Game Lab können sich jene ausprobieren, die mobile Spiele erforschen und entwickeln wollen. Barde: „Wir wollen einen öffentlich zugänglichen Ort schaffen, an dem digitale Medien und Sport zu einer Kreativ- und Bildungsstätte zusammenkommen. Der Sportgarten versucht immer, verschiedene Szenen zusammenzubringen. Und diese Kombination ist schon sehr einmalig.“ Barde schweben dafür auch Kooperationen über Bremens Grenzen hinaus vor. Erste Kontakte etwa nach Amsterdam gebe es bereits.

Ideen und Pläne für das neue Angebot im ehemaligen Postamt 5 existieren bereits seit mehreren Monaten. Im Sommer hatten der Sportgarten, Hochschule und Universität ihr Vorhaben erstmals vorgestellt (wir berichteten). Jetzt sind aus den Planungen Fakten geworden: Die ersten Arbeiten im Postamt sind bereits abgeschlossen, so ist zum Beispiel Betonestrich mit speziellem Dämmmaterial dort ausgelegt worden, wo Skater und BMX-Fans demnächst ihre Runden drehen. Tische, Stühle und anderes Mobiliar für die Kreativräume stehen laut Barde ebenfalls bereit. Und auch der Auftrag für die Skateranlage ist vergeben: „Sie wird aus Holz sein, weil das nicht so laut ist“, so Barde. Allerdings müssen sich die Skater noch etwa bis zum kommenden Sommer gedulden, um die neue Holzanlage auch nutzen zu können. Erst dann wird sie fertig und aufgebaut sein. „Bis dahin wird es aber einen provisorischen Betrieb geben“, so der Sportgarten-Chef. Und der soll nach jetzigem Stand gegen Ende des Winters aufgenommen werden.

Geplant ist, dass die Skateranlage im Winterhalbjahr jeweils vom 15. Oktober bis 31. März geöffnet ist. Im Sommer soll sie nur punktuell – je nach aktueller Witterung – sowie für Kurse, Workshops und andere Veranstaltungen genutzt werden. Finanziert wird der Betrieb über Eintrittspreise sowie eine Mitgliedschaft im Verein Sportgarten. Mitglieder können die Anlage im Postamt 5 dann kostenfrei nutzen, für andere ist sie kostenpflichtig. Barde: „Weitere Finanzierungskonzepte müssen wir erst noch erarbeiten.“

Das Besondere an der Skater-, Sport- und Kreativstätte im ehemaligen Postamt 5 ist für Barde vor allem auch der Standort: „Sie liegt zentral in der Stadt, mit Bus- und Straßenbahnanbindung vor der Tür.“

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