Das Kürzel ist geblieben, der Name ist neu: Das einstige Institut für Werkstofftechnik (IWT) gehört seit Jahresbeginn der Leibniz-Gemeinschaft an, einem Zusammenschluss deutscher Forschungsinstitute unterschiedlicher Fachrichtungen. Es heißt nun Leibniz-Institut für Werkstofforientierte Technologien. Mit einem Festakt wird an diesem Dienstag um 15 Uhr in der Oberen Rathaushalle die Aufnahme in die Leibniz-Gemeinschaft gefeiert. Wissenschaftssenatorin Eva Quante-Brandt (SPD) lädt ein, rund 200 Gäste werden erwartet.
Seit 1950 wird am IWT an hoch beanspruchten metallischen Strukturwerkstoffen geforscht. Einzigartig in Europa, vereint das Institut die drei Fachdisziplinen Werkstoff-, Verfahrens- und Fertigungstechnik als gleichgestellte Hauptabteilungen unter einem Dach. Die Wissenschaftler am IWT forschen an werkstofforientierten Zukunftstechnologien mit dem Schwerpunkt auf klassischen Metallen wie Aluminium und Stahl. Zu den Kompetenzfeldern des Instituts gehören unter anderem sämtliche Verfahren der Wärmebehandlung sowie der Lebensdauererprobung. Das IWT in Form einer Stiftung des privaten Rechts ist im Bremer Technologiepark angesiedelt und beschäftigt rund 200 Mitarbeiter.
Den umfangreichen Aufnahmeprozess in die Leibniz-Gemeinschaft hat Hans-Werner Zoch begleitet. Er ist geschäftsführender Direktor und Leiter der Hauptabteilung Werkstofftechnik. „Es ist ein sehr aufwendiges Verfahren“, sagt der 64-Jährige. „Es hat uns gute zwei Jahre mit hoher Drehzahl arbeiten lassen.“
Ein mehrstufiges Verfahren entscheidet darüber, welches deutsche Forschungsinstitut in die Leibniz-Gemeinschaft aufgenommen wird. Zoch: „Der Anstoß kam 2015 vom Wissenschaftsressort, das die Aufnahme beantragte.“ Im April vergangenen Jahres beschloss die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz von Bund und Ländern, das IWT in die Bund-Länder-Finanzierung aufzunehmen. Das mehrstufige Verfahren rundete die Jahrestagung der Leibniz-Gemeinschaft im November ab, als sich die Mitglieder für eine Aufnahme aussprachen.
Das IWT ist das vierte Bremer Institut, das der Leibniz-Gemeinschaft angehört. Warum es so schwierig ist, aufgenommen zu werden? „Leibniz wählt nur Institute aus, die schon eine gewisse Bedeutung in der Forschungslandschaft haben“, sagt Hans-Werner Zoch. Der Gemeinschaft mit Sitz in Berlin gehören 93 selbstständige Forschungseinrichtungen an.
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