Gärtnern ohne Pflastersteine – das Ziel des preisgekrönten Urban Gardening-Projektes „Ab geht die Lucie“ ist auf dem Neustädter Lucie-Flechtmann-Platz in greifbare Nähe gerückt. Fünf Jahre haben sich die freiwilligen Stadtgärtner soziokulturell engagiert und provisorische Hochbeete auf dem Beton angelegt. Nun sind im Auftrag der Stadt Bagger angerückt und haben etwa zwei Drittel der Fläche entsiegelt. Nun entfernen die Bauarbeiter noch einer Betonschicht im Untergrund, legen Wege und eine kleine Kinderspielfläche an. Im Frühsommer soll der Platz dann soweit vorbereitet sein, dass die Ehrenamtlichen der Initiative mit dem Pflanzen beginnen können.
In Bewegung gebracht haben das Projekt mehrere Anwohnerinnen, die anstelle des ungenutzten Betonplatzes eine grüne Oase für ein besseres Miteinander der Nachbarschaft anlegen wollten. Mittlerweile ist daraus der Verein „Kulturpflanzen“ gewachsen, der für sein Engagement 2016 mit dem Hilde-Adolf-Preis der Bürgerstiftung Bremen geehrt wurde.
Der Lucie-Flechtmann-Platz in seiner neuen Gestalt ist auch ein Experimentierfeld für die Stadt: Immerhin hat sie per Vertrag dort in der Neustadt erstmals eine städtische Fläche in die Obhut von Ehrenamtlichen übergeben. Der erste basisdemokratische Prozess der Bremer Stadtentwicklung.
„Durch den Neubeginn ohne Pflastersteine erhoffen wir uns, dass noch mehr Bremerinnen und Bremer dazu kommen, die den Platz mitgestalten und bespielen wollen“, sagt Mona Völkle von der Initiative. Denn die Aktiven wollen dort auch weiterhin nicht nur pflanzen, säen und ernten, sondern auch Raum für kulturelle Angebote und Umweltbildung bieten. Völkle: „Jeder, der mitmachen will, ist herzlich willkommen.“
Nähere Infos gibt es unter www.ab-geht-die-lucie.blogspot.com.