Der Bremer Kiwanis Club Ginkgo widmet sich erneut einem Projekt an einer Bremer Schule. „Die nächste Aktion wird die Übergabe einer Friedenstreppe an die Schule am Baumschulenweg sein. Sie ist verbunden mit einer Spende für Workshops zur psychischen Stärkung der Schulkinder „…ganz schön stark!“. Dabei sollen die Mädchen und Jungen lernen, sich gegen übergriffige Erwachsene und streitsüchtige Kameraden zur Wehr zu setzen. Und die Schüler sollen im Rahmen des Projekts etwas über sich, ihre Stärken und Möglichkeiten erfahren, berichtet Klubmitglied Bärbel Kappler.
Die Kinderbuchautorin lebt in Oyten und fühlt sich nach ihrem Bekunden als Butenbremerin. Sie habe mit den Klubkollegen die besondere Treppe eigens bauen lassen, erzählt Bärbel Kappler. Die aus Holz gezimmerte Friedenstreppe soll von Kindern genutzt werden, um Streitereien beizulegen.
Differenzen auf der Treppe klären
Statt sich zu schlagen, sprechen sie über ihre Differenzen und besteigen dabei gemeinsam die Treppenstufen. So erläutern die Kiwanis-Aktive das Prinzip ihrer Friedenstreppe. „Jeder Fortschritt in der Schlichtung des Streits wird deutlich durch das gemeinsame Erklimmen der nächsten Treppenstufe, bis die Kinder schließlich mit der Versöhnung die oberste Stufe, sozusagen den ‚Thron', erklommen haben“, erläutert Bärbel Kappler.
Ein genaues Datum für die Übergabe stehe wegen der Corona-Krise und der damit weiterhin verbundenen Unsicherheit der Schultermine noch nicht fest. „Es soll aber bis Ende August sein, zu Beginn des neuen Schuljahres“, haben sich die Bremer Kiwanies vorgenommen.
Und die Pläne der engagierten Frauen und Männer aus Bremen und der Umgebung, die sich immer wieder für Bildungsprojekte für Kinder und Jugendliche starkmachen, gehen bis ins kommende Schuljahr hinein. So wird nach Aussage von Bärbel Kappler eine weitere Unterstützungsaktion von Kiwanis geplant. Es soll „ein erholsames und informatives Wochenende für diabeteskranke Kinder und ihre Familien“ im September geben.
„Unser Kiwanisclub Bremen Ginkgo unterstützt diese Aktion des Vereins Afj Kinder- und Jugendhilfe Bremen“, berichtet die Butenbremerin. „Einige Mitglieder unseres Clubs werden anwesend sein, und wir übernehmen einen Teil der Kosten.“ Das sei schon länger geplant. Eine kleine Unsicherheit gebe es dabei nun auch wegen Corona.
Persönlich beteiligt sich die Kinderbuchautorin derzeit an der in Deutschland und Österreich laufenden Initiative „Kiwanis liest“. „Wir bieten eigene Lesungen von Märchen und Geschichten an“, sagt sie und zitiert dazu aus einer Vorlesestudie der Stiftung Lesen aus dem vergangenen Jahr, die der Ginkgo-Vorsitzende Wolfgang Heilmann entdeckt hat. Demnach lesen 32 Prozent der Eltern ihren Kindern von zwei bis acht Jahren nie oder selten vor.
Kappler liest eigene Geschichten vor
Bärbel Kappler ermuntert Eltern und Kinder, über die Internetseite des Bremer Kiwanis-Clubs (www.kiwanis-bremen-ginkgo.de) Genaueres über die Vorleseaktion zu erfahren oder Beiträge auf Youtube mitzuerleben. Bärbel Kappler liest ihre selbst verfassten Geschichten vor, unter anderem „Chaos im Kühlschrank“ oder Episoden aus ihrem Buch „Was macht die Kuh in der Schule?“.
Ihr neues, gerade fertiggestelltes Kinderbüchlein rankt wieder um das Maskottchen Oytinchen. „Als Butenbremerin erzähle ich eine Geschichte, in der das Oytener Maskottchen Oytinchen, eine kleine Plüschkuh, mit drei tierischen Gefährten, einem Fuchs, einem Hasen und einer Amsel, ans Meer zieht. Die Vier wollen eine Seekuh, einen Seefuchs, einen Seehasen und eine Seeamsel (ihre eigenen Pendants im Meer) kennenlernen. Nachdem sie einem Piraten aus einer misslichen Situation helfen konnten, dürfen sie zum Dank dafür mit ihm auf seinem Piratenschiff über die Meere fahren und entdecken vieles über die gesuchten Meerestiere und noch vieles mehr“, verspricht Bärbel Kappler.
Sie hat mit Robert Werner aus Sottrum einen Grafiker für das Gemeinschaftsprojekt gewonnen. Er hat ein Malbuch zu ihrer Geschichte entwickelt. „Es ist eine fröhliche Variante unseres Bremer Motivs Bremer Stadtmusikanten“, sagt Bärbel Kappler – und ein bisschen Stolz auf das von ihr und Robert Werner Geschaffene klingt an. Damit sei es ihr gelungen, eine Brücke vom Umland zu den Bremer Traditionen zu schlagen, sagt die Autorin, die in den vergangenen Jahren schon mehrere Buchprojekte verwirklicht hat.