Noch ist in dem Fall nicht genug bekannt, um ihn endgültig beurteilen zu können. Pikant ist er aber allemal, und das gleich aus mehreren Gründen.
Ein nicht ganz unbekanntes Mitglied der Bremer Grünen soll sich an Daten vergriffen haben. Die Beschuldigte hätte eine Prinzip verletzt, das ihrer Partei überaus wichtig ist. Datenschutz! Hier sollte er offenbar keine Rolle mehr spielen.
Hinzu kommt, um welche Informationen es sich handelt. Sie sind hochsensibel und stammen aus den jahrelangen Ermittlungen gegen die Öztürks, Vater und Sohn. Mit einem perfiden System sollen sie Osteuropäer nach Bremerhaven gelockt haben, um ihnen mit Scheinarbeitsverträgen Geld zu verschaffen, das sie den Menschen zum Teil gleich wieder weggenommen haben. Ist in so einem krassen Fall jedes Mittel recht, um Beweise für die Vorwürfe zu sichern? Nein, bestimmt nicht.
Die Frau, so der Vorwurf, geht an den Rechner und zieht die Daten herunter. Einfach so. Immerhin ist sie erwischt worden, aber das kann Zufall gewesen sein. Eine Sicherheitslücke – Dataport sollte sie schleunigst schließen.