Ruth Degenhardt und Delia Nordhaus präsentieren in ihrer Galerie im Walle-Center „Histoires de nuit“ Poetische Nachtgeschichten in der Wallerie

Nach einem knappen Jahr im Walle-Center zeigen die Künstlerinnen Ruth Degenhardt und Delia Nordhaus bis Mittwoch, 30. April, nun mit „Histoires de nuits“ in ihrer Galerie „Wallerie“ ihre neue Ausstellung.
06.04.2014, 00:00 Uhr
Lesedauer: 3 Min
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Von Sigrid Schuer

Nach einem knappen Jahr im Walle-Center zeigen die Künstlerinnen Ruth Degenhardt und Delia Nordhaus bis Mittwoch, 30. April, nun mit „Histoires de nuits“ in ihrer Galerie „Wallerie“ ihre neue Ausstellung.

„Meine Helden sind Menschen“: Diese Devise des venezianischen Dichters Carlo Goldoni hat sich die Waller Künstlerin Ruth Degenhardt zu eigen gemacht. In der aktuellen Ausstellung, die in der Galerie „Wallerie“ im Walle-Center zu sehen ist, tummeln sich im wahrsten Sinne des Wortes fabelhafte Wesen wie Nixen, Waldgeister, aber auch ein harmonisches, altes Ehepaar, das seit 30 Jahren gemeinsam durch alle Höhen und Tiefen gegangen ist. Der Titel der Schau, die bis Mittwoch, 30. April, in der „Wallerie“ gezeigt wird, klingt geheimnisvoll: „Histoires de nuit“, erzählt werden Nachtgeschichten von „süßen Träumen und nächtlichen Ängsten, sorgenschwer und federleicht“, wie es die Künstlerin formuliert. „Ich mache nur Menschen“, sagt Ruth Degenhardt. So geht es in den „Histoires“, frei nach Friedrich Nietzsche, um „Menschliches, allzu Menschliches“. Ruth Degenhardt begreift ihre Kunst gleichzeitig auch ein wenig als Sozialprojekt. Denn die Künstlerin setzt sich gern im Walle-Center vor das Atelier, töpfert und kommt so mit den Passanten, die vielleicht noch nie in ihrem Leben eine Galerie besucht haben und eigentlich nur einkaufen gehen wollten, ins Gespräch. „So werden Schwellenängste abgebaut und Neugier geweckt“, hat sie beobachtet.

In einem knappen Jahr und vier Ausstellungen haben Ruth Degenhardt und ihre Kollegin Delia Nordhaus sehr gute Erfahrungen im Walle-Center gemacht. „Wir sind ja auch noch bei der Galerie ’Art 15’ im Schnoor engagiert, deshalb freuen wir uns, dass wir im Sommer verringerte Öffnungszeiten anbieten dürfen. Denn bisher mussten wir unsere Galerie hier im Walle-Center von 10 bis 18 Uhr öffnen“, bilanzieren die Künstlerinnen, die beide in Walle leben und hier auch ihre Ateliers haben. Ruth Degenhardt und Delia Nordhaus haben schon öfter zusammengearbeitet. „Wir sind ein Dreamteam“, sagen sie. Ganz neu ist allerdings in der Ausstellung „Histoires de nuit“, dass Ruth Degenhardt zu den ausgestellten Objekten höchst poetische Texte verfasst hat, in denen sie die Träume und Geschichten einer Nacht erzählt. „Das ist eine unglaublich reizvolle Kombination. Für mich war es eine tolle Erfahrung, diese Texte zu schreiben. Außerdem war es spannend zu sehen, welche meiner Figuren zu welchen Bildern von Delia wollte. Und welches emotionale Band zwischen ihnen dabei entstanden ist“, sagt sie mit einem Schmunzeln. Und Delia Nordhaus erfindet im Handumdrehen ein Wortspiel: „Es geht im wahrsten Sinne des Wortes um Kissen mit Bezug“. Eben den Bezug zum Figürlichen. Die Resonanz auf diese neue Kunstform, die die beiden kreiert haben, ist jetzt schon so groß, dass Ruth Degenhardt nun ein Buchprojekt daraus machen möchte. Außerdem können Interessenten die Abdrucke (Foto plus Geschichte) demnächst in der „Wallerie“ erwerben. Am Beginn ihrer auf 100 Stück limitierten Kissenbilder stand das Faible von Delia Nordhaus, ihr persönliches Kissen überall hin mitzunehmen.

Da schwebt die Fischvolk-Dame Samara mit türkis-goldenem Haarschopf und einem sehnsüchtig nach oben gerichteten Blick über einem Gemälde, auf dem sich die warmen Feuerfarben einer mediterranen Insel finden. Und genau die Sehnsucht nach der Sonne und der Wärme einer wunderschönen, mit Palmen bestandenen Insel treibt die Nixe um. Ein weiteres, filigranes, zart rosé marmoriertes Fabelwesen mit dekorativ wehendem Haar geht eine geheimnisvolle Verbindung mit einem „Versteckten Garten“ ein. Und Delia Nordhaus hat dazu ein Kissen in zarten rosa-grün-weißen Tönen gemalt.

In „Der Traum“ kippt der harmonische Traum einer Südsee-Sinfonie aus Blautönen in das albtraumhafte Szenario bedrohlicher Eiswasser-Fluten. Ruth Degenhardt hat dazu ein verängstigtes Gesicht gestellt. Symbol für die Unwägbarkeiten des Lebens. Passend dazu hat ihre Künstler-Kollegin ein meerblaues Kissen drapiert, dessen Farben Blau, Türkis und Grün, die sie großzügig pastos auf das Gemälde gespachtelt hat, trotz Brüchen ineinander fließen. Aber die Künstlerinnen nehmen den Betrachter auch in die mysteriöse Welt der Kräuterhexen, Künstlerinnen und Musikerinnen mit, von denen jede nach ihrer Fasson träumt.

Die Ausstellung „Histoires de nuit“ ist bis Mittwoch, 30. April, außer sonntags, täglich von

10 bis 18 Uhr, in der „Wallerie“ im Walle-Center, Waller Heerstraße, zu sehen. Weitere Informationen unter www.diewallerie.de.

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