Wer sich ein eigenes Bild von einer Plenarsitzung machen will, hat es in Bremen leicht: Einzelne Gäste müssen sich nicht anmelden.
Sie betreten das Gebäude über den Eingang, der zum Börsenhof hin gelegen ist, lassen sich einen Besucherausweis geben und steigen zwei Etagen hoch. Dort warten Malgorzata Groß, Heidi Poppe und Ina Bechthold – sie arbeiten am Besucherempfang, nehmen Garderobe und Taschen an, geben Auskünfte und kümmern sich um Fragen, die Gäste haben.
Die meisten der 200 Plätze auf den Zuschauerrängen werden von Gruppen besetzt, erzählen die Frauen. Das koordiniert der Besuchsservice der Bürgerschaft – samt einer kleinen Einführung und dem Hinweis, dass im Parlament nicht applaudiert werden darf und Zwischenrufe allein Abgeordneten erlaubt sind. „Die meisten Besucher wissen sich zu benehmen“, so Malgorzata Groß. Wenn nicht, mahnt das Präsidium von unten, schlimmstenfalls schreitet der hauseigene Sicherheitsdienst ein.
Andere Besucher kommen alleine oder zu zweit, „sie sind gerade in der Stadt unterwegs und gucken spontan einfach mal vorbei“, sagt Malgorzata Groß. Fünf bis sechs Bremer sind „unsere Stammkunden“, sie kommen regelmäßig. „Mit denen schnacken wir auch schon mal ein bisschen, über das Wetter und ähnliche Themen“, sagt Heidi Poppe. Seit vergangenem Jahr hängt ein Lautsprecher an der Garderobe, damit die Frauen dem Geschehen hinter den Türen zu den Rängen folgen können. Das sei ihr eigener Wunsch gewesen: „Wenn man schon den ganzen Tag hier ist, will man auch etwas mitnehmen.“