Das Ende des Musicaltheaters ist eine niederschmetternde Nachricht für den Kulturstandort Bremen. Doch jetzt einen Schuldigen zu suchen, macht keinen Sinn mehr, meint Redakteur Pascal Faltermann.
Es ist eine niederschmetternde Nachricht für den Kulturstandort Bremen. Das Ende des Musicaltheaters ist bitter. Eine Spielstätte wie die in dem Gebäudekomplex am Richtweg gibt es in der Hansestadt kein zweites Mal.
Die Veranstaltungsstätte ist in dieser Größenordnung eine der attraktivsten in ganz Bremen. Ein Ort für berühmte Musicals wie „Cats“ im kommenden September. Ein Platz für Pop- und Rockstars wie Tom Jones, Anastacia, Billy Ocean oder Chris de Burgh, die sonst wohl nicht in die Stadt gekommen wären.
Die Stadt selbst hat mittlerweile fast 40 Millionen Euro in den Umbau gesteckt und zahlt den Kredit immer noch ab. Es ist ein Irrsinn, dass der Komplex abgerissen oder zu Wohnungen umgebaut wird. Aber irgendwie war das an diesem Ort fast immer so.
Ob nun das Zentralbad, die Markthalle, die Diskothek Astoria, ein Showpark oder eben das Musicaltheater – irgendwie, irgendwann endeten die Geschichten alle an diesem Ort. Die Stadt, der Betreiber, der Eigentümer oder die Politik – sie alle sind mal verantwortlich gewesen für das Scheitern der Projekte. Jetzt einen Schuldigen zu suchen, macht keinen Sinn mehr. Es besser zu machen, das wäre gut.