Die Summe, die der Staat unter anderem durch Spenden und Schenkungen einnimmt, hat im vergangenen Jahr die Grenze von vier Millionen Euro deutlich überschritten. Lag der Betrag 2013 knapp über 3,5 Millionen Euro, ist er im vergangenen Jahr auf 4,3 Millionen Euro angestiegen. Dies geht aus einem Bericht hervor, der am morgigen Dienstag auf den Senatstisch kommt. Mit insgesamt fast zwei Millionen Euro ging demnach ein großer Anteil an die Hochschulen, gespendet von alteingesessenen Bremer Firmen oder auch der Bremer Landesbank oder der Sparkasse.
Jährlich weist das Finanzressort im Namen der Landesregierung aus, welche Beträge über 5000 Euro von Privaten an die öffentliche Hand gegeben wurden, als uneigennützige Spenden und Schenkungen beispielsweise an Wissenschaft und Kunst oder auch mit unternehmerischen Erwartungen mit Werbebeiträgen oder beim Sponsoring. Der Jahresbericht ist als „Beitrag zur wirksamen Korruptionsprävention und Transparenz“ gedacht, heißt es in der Übersicht für die Sitzung der Landesregierung.
Zu den großen Einzelposten gehören demnach 300 000 Euro von der Airbus Deutschland GmbH. Empfängerin war die Universität, gedacht war das Geld nach der Auflistung des Finanzressorts für eine Stiftungsprofessur. In der Rubrik „Gegenleistungen“ steht der Vermerk: „Keine“. Ein noch höherer Betrag ging demnach in der Umweltbehörde ein. Es handelte sich um ein Sponsoring der Hansewasser Ver- und Entsorgung GmbH in Höhe von 404 000 für die Botanika zum Ausbau des Umweltbildungszentrums und zur Erneuerung des Schmetterlingshauses. Als Gegenleistung wird laut Kabinettsunterlage unter anderem die Nennung des Firmennamens auf der Internetseite und die Erwähnung auf der Sponsorentafel erwartet.
Zu den Spendern für die Hochschule gehört beispielsweise die Bremer Landesbank mit einem Betrag von 33 000 Euro für eine Stiftungsprofessur sowie die Sparkasse mit einer Summe von 5000 Euro. Mit einer Geldspende in derselben Höhe sind hier unter anderem die Waldemar Koch Stiftung und die Berninghausen Stiftung aufgelistet. Die Universität bekam laut Jahresbericht 2014 unter anderem knapp 27 000 Euro vom Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz für eine Stiftungsprofessur.
Finanzielle Unterstützung gab es unter anderem auch für kulturelle Einrichtungen. Fast 90 000 Euro gingen an das Überseemuseum für das Projekt „Altägypten“. Absender war auch hier die Waldemar Koch Stiftung. Für die Ausstellung „Faszination Wale“ überwies die Karin und Uwe Hollweg Stiftung dem Überseemuseum einen Betrag von 100 000 Euro.