Bremen. Als Betonbauer und Bauingenieur ist Jörg Kastendiek mit schwierigen Statikproblemen vertraut. Das könnte ihm helfen, den Vorsitz in der heillos zerstrittenen Bremer CDU zu führen. Der 48 Jahre alte Ex-Senator soll noch im November die Nachfolge der zurückgetretenen Parteichefin Rita Mohr-Lüllmann antreten. Politische Erfahrung hat der stellvertretende Landesvorsitzende reichlich, von Lagerkämpfen hielt er sich weitgehend fern.
1991 wurde Kastendiek erstmals in die Bremische Bürgerschaft gewählt. Von 2005 bis 2007 war er Wirtschaftssenator in der großen Koalition, anschließend wieder Abgeordneter. Die Fraktion führte er von 2003 bis 2005. Als einen politischen Grundsatz gibt der 48-Jährige auf den Internetseiten der CDU an: "In Bremen muss es wieder eine wirtschaftsfreundliche Politik geben, die Arbeitsplätze sichert und neu schafft." Bei Debatten in der Bürgerschaft übernimmt Kastendiek oft den inhaltlich-sachlichen Part, während Fraktionschef Thomas Röwekamp Attacken gegen den Senat führt.
Kastendiek ist Vorsitzender des Kreisverbands Bremen-Nord, er ist evangelisch, verheiratet und hat ein Kind. Er arbeitet als Geschäftsführer in einem Bauunternehmen. (dpa)