Bremen. Jörg Kastendiek soll neuer Landesvorsitzender der Bremer CDU werden. Auf einer Sitzung der Kreisvorsitzenden am Dienstagabend ist er als Nachfolger der zurückgetretenen Rita Mohr-Lüllmann vorgeschlagen worden.
"Ich erkläre mich bereit, die Aufgabe zu übernehmen", sagte Kastendiek am Mittwochmorgen gegenüber WESER-KURIER Online. Es sei nun extrem wichtig, das Gemeinsame in den Vordergrund zu stellen und Vertrauen zu erzeugen. "Vertrauen kann man nicht erzwingen, das muss gelebt werden", sagte Kastendiek. Ihm sei sehr wohl bewusst, dass das nach den jahrelangen parteiinternen Querelen eine schwierige Aufgabe sei. Von "Selbstmordkommando" will der ehemalige Wirtschaftssenator indes nichts hören: "Diese pessimistische Darstellung teile ich nicht." Nach dem Rücktritt von Rita Mohr-Lüllmann hatte der Bremer Politikwissenschaftler Stefan Luft diese Sichtweise geäußert.
Ob Kastendiek tatsächlich neuer Landesvorsitzender wird, steht allerdings noch nicht endgültig fest, erklärt Emanuel von Boeselager, Geschäftsführer des CDU-Landesverbandes. Am morgigen Donnerstag tritt der Landesvorstand zu einer Sondersitzung zusammen, um den neuen Landesvorsitzenden offiziell zu nominieren. Die endgültige Entscheidung treffen dann die Delegierten des Landesparteitags, der vermutlich am 14. November stattfinden wird.
Unterdessen hat der CDU-Stadtbezirksverband Wümme (Borgfeld und Horn-Lehe) den sofortigen Rücktritt des Fraktionsvorsitzenden Thomas Röwekamp, seines Stellvertreters Heiko Strohmann und des gesamten Landesvorstands gefordert. In einer Pressemitteilung erläutert der Stadtbezirksverband, dass Thomas Röwekamp eine Mitschuld an dem derzeitigen Zustand der Partei trage. Es sei an der Zeit, dass auch er zurücktrete und so den Weg frei mache für die Erneuerung der Partei.