Nach den Ausschreitungen in der Nacht zu Sonntag auf der Sielwallkreuzung hat die Bremer Polizei eine Ermittlungsgruppe beim Staatsschutz eingerichtet. Die Polizei sei am Samstag "lageangepasst" mit zusätzlichen Einsatzkräften vertreten gewesen, teilte die Polizei am Sonntagnachmittag mit. Der Grund: Im Internet kursierte ein Aufruf zum "Cornern am Eck gegen den Rechtsruck".
Wie es in der Mitteilung heißt, blockierten Passanten gegen 23.45 Uhr die Sielwallkreuzung und begannen, Fußball zu spielen. Zudem wurde Pyrotechnik gezündet. Polizisten vor Ort unterbanden das Fußballspiel. Laut der Mitteilung schlug die Stimmung gegen 0.30 Uhr in Aggressionen um. Die Polizei spricht von "gezielten Angriffen" auf die Einsatzkräfte. Mit Steinen warfen die Beteiligten Schaufensterscheiben ein und schleuderten Flaschen und Farbbeutel auf Polizisten. Vier Einsatzkräfte wurden leicht verletzt.
Die Polizei Bremen räumte gegen 1.45 Uhr mit Unterstützung niedersächsischer Kollegen, insgesamt 100 Beamte, die Kreuzung, die für Stunden durch bis zu 300 Menschen blockiert war. Dabei kam es zu neun vorläufigen Festnahmen. Wie die Polizei auf Nachfrage des WESER-KURIER mitteilte, sei wegen vergangener politisch motivierter Straftaten, bei denen die Festgenommenen aufgefallen seien, der Staatsschutz in die Ermittlungen involviert. Ob es einen Zusammenhang zwischen diesen taten und den Vorfällen auf der Sielwallkreuzung gibt, wird derzeit geprüft. Laut Polizei gibt es derzeit aber keinen Zusammenhang zwischen den Ereignissen und dem am Nachmittag abgehaltenen Sternmarsch.
Reviere mit Farbbeuteln beworfen
Im Verlauf der Nacht wurden zudem fünf Streifenwagen beschädigt und die Reviere Innenstadt, Woltmershausen und Gröpelingen mit Farbbeuteln und anderen Gegenständen beworfen. Außerdem wurde eine Fensterscheibe am Bremer Rathaus eingeschlagen. Ein Tatverdächtiger konnte gestellt werden, heißt es in der Mitteilung.
Zeugen und Hinweisgeber wenden sich an den Kriminaldauerdienst unter der Rufnummer (0421) 3623 888. (shm/mmi/jp)


Die Scheiben eines Mobilfunkgeschäftes gingen bei Steinwürfen zu Bruch.

Farbbeutel wurden ebenfalls geworfen.
+++Dieser Text wurde um 14.27 Uhr aktualisiert+++