Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) Bremen hat als Reaktion auf den Angriff auf zwei Polizeibeamte in Lüssum gefordert, dass die Staatsanwaltschaft bei derart brutalen Angriffen auf Polizeibeamte deutlichere Zeichen setzt. In einer Mitteilung macht der Landesvorstand deutlich: "Der brutale Angriff hätte tödliche Folgen haben können."
Von Julia Ladebeck
Lüssum. Die sechsköpfige Tätergruppe hatte am Wochenende bei einem Angriff auf sie kontrollierende Polizeibeamte einen Polizisten durch Fußtritte am Kopf schwer verletzt (DIE NORDDEUTSCHE berichtete). Die zuständige Staatsanwältin leitete daraufhin ein Verfahren wegen gefährlicher Körperverletzung ein.
Der Landesvorstand der Gewerkschaft bezieht sich mit seiner Forderung auf eine rechtswissenschaftliche Abhandlung, die das Fazit zieht: "Bei einem Tritt gegen den Kopf eines Menschen liegt die Annahme eines mindestens bedingten Tötungsvorsatzes nahe." Laut Staatsanwalt Daniel H. Heinke, Autor der Abhandlung, hänge es häufig nur vom Zufall ab, ob durch die Tritte lebensgefährdende Knochen- oder Organverletzungen verursacht würden oder ob das Opfer mit oberflächlichen Verletzungen davonkomme.
Horst Göbel, Landesvorsitzender der GdP Bremen, betonte: "Ein Ermittlungsverfahren wegen gefährlicher Körperverletzung liegt erheblich unter den strafrechtlichen Möglichkeiten." Die GdP fordert deutliche Zeichen in Richtung brutaler Gewalttäter, dass unsere Gesellschaft Angriffe auf Polizeibeamte nicht duldet und entsprechend sanktioniert.
Unterstützung erhält die GdP in ihren Forderungen von der CDU Blumenthal. Zahllose E-Mails und Anrufe hätten den Blumenthaler CDU-Vorsitzenden und Bürgerschaftsabgeordneten Rainer Bensch seit der Tat erreicht. Die Bürger seien fassungslos und entsetzt, dass ein Täter, der einen Polizisten beinahe getötet hätte, nach Vernehmung auf freien Fuß sei. Rainer Bensch teilte mit: "Der Hinweis der Gewerkschaft der Polizei, wonach der Tritt gegen den Kopf des am Boden gelegenen Polizisten die Annahme eines mindestens bedingten Tötungsvorsatzes nahelege, muss ernstgenommen werden."
Auch auf Beiratsebene wolle die Blumenthaler CDU nicht locker lassen. Ralf Schwarz, Fraktionssprecher der CDU im Beirat Blumenthal, betonte: Gewalt gegen Polizisten ist kein Kavaliersdelikt." Er fordert Innensenator Ulrich Mäurer dazu auf, "sofort die Polizeikräfte in Lüssum zu stärken" und dem Beirat regelmäßig zu berichten.
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