Mit einem einfachen Tisch ist es nicht getan – es braucht schon eher ein Möbel mit Ausmaßen der legendären Tafelrunde, würden sich alle, die dem neuen Gremium zur Zukunft der Galopprennbahn angehören, tatsächlich als Runde versammeln. Das ohne Gäste 35 Personen umfassende Team besteht einerseits aus dem sogenannten inneren Kreis mit Maike Schaefer (Grüne), Senatorin für Stadtentwicklung, Vertretern und Vertreterinnen aus den Ressorts ihrer Kolleginnen Kristina Vogt (Linke/Wirtschaft) und Anja Stahmann (Grüne/Soziales), Mitgliedern der Bürgerinitiative Rennbahngelände, den Beiratssprechern aus Hemelingen und der Vahr sowie Abgesandten der Bürgerschaftsfraktionen und anderen. Im „äußeren Kreis“ sind neben anderen Fachleute aus den Behörden für Kultur und Bildung, der Gewoba und den Rennbahn-Anrainern wie der Firma Siedentopf und dem Atlantik-Hotel vertreten. Die Moderation übernehmen Simone Neddermann und Klaus Selle der Beratungsagentur Plankom (Hannover), Experten für Stadtplanung und Moderation.
Versammlungsort Internet
Eigentlich sollte die Runde schon im März die Arbeit aufnehmen, dann kam Corona. Und auch für das erste Arbeitstreffen am Freitag gab’s keinen realen Versammlungsort, aus Gründen des Gesundheitsschutzes wich man ins Internet aus. Offensichtlich hat der Runde Tisch (RT) auch als „VK“, als Videokonferenz funktioniert. In technischer, viel wichtiger noch auch in atmosphärischer Hinsicht, so war’s zumindest im Anschluss zu hören. „Wir haben uns zunächst auf die Rahmenbedingungen geeinigt. Jetzt können wir mit der inhaltlichen Arbeit beginnen“, erklärte Maike Schaefer. Der Hemelinger Ortsamtsleiter Jörn Hermening sagte: „Es ist gut, dass der kommunikative Prozess jetzt endlich beginnt. Die Erwartungen an diesen runden Tisch sind hoch. Ein weiterer Verzug wäre nicht gut gewesen.“ Derselben Meinung ist auch Andreas Sponbiel von der Bürgerinitiative. „Wir haben lange darum gekämpft, dass dieser Prozess in Gang kommt. Da stimmt es zufrieden, wenn es endlich losgeht“, sagte er.
Der RT ist gestartet, und damit ein Prozess, der sich über die nächsten Jahre ziehen wird. Erklärter Wille des Gremiums ist, die rund 34 Hektar große Fläche so schnell wie möglich für Publikum zu öffnen. Ideen für Zwischennutzungen managt die Zwischenzeitzentrale, knapp 20 Vorschläge hat sie bereits vorliegen, im Juli gibt es einen öffentlichen Aufruf. Aus Zwischennutzungen können aber bei Erfolg durchaus auch dauerhafte Rennbahn-Projekte werden, das haben die RT-Teilnehmer bei ihrem ersten Treffen deutlich gemacht.
Für den Bremer Rennverein kommt es übrigens nicht in Frage, mit Ideen zur Zwischennutzung ins, nun ja, Rennen zu gehen, erklärte Sprecher Frank Lenk. „Wir können es nach wie vor auch nicht nachvollziehen, dass wir nicht mit am Runden Tisch sitzen.“ Ein Gespräch mit Senatorin Schaefer ist aber für Mitte der Woche anberaumt, dann will der Rennverein erneut seine Expertise in Sachen Veranstaltungen hinterlegen.

Das ist die Zusammensetzung des runden Tisches zur Galopprennbahn.