Bremen. Als es in der Halle so laut wurde, dass Schlagmann Joshua Laube seinen eigenen Ballvorleger Lainus Wibbeling nicht mehr verstehen konnte, da hatten die Prellballer der SG Arbergen-Mahndorf bei der Deutschen Meisterschaft in Bochum so richtig ihre Betriebstemperatur erreicht. „Wir haben dieses irre Feeling einfach angenommen“, sagte Laube, und die Bremer zahlten diese tolle Atmosphäre mit einer starken Leistung zurück. Nachdem sie das Vorkreuzspiel gegen den späteren Vizemeister TV 1880 Huchenfeld nur hauchdünn mit einem Ball Unterschied verloren hatten, beendeten sie das Turnier mit einem Sieg über den Linden Dahlhauser TV 1876 und kehrten als DM-Fünfter zurück.
„Damit sind wir absolut zufrieden. Unsere Erwartungen wurden übertroffen“, sagte Joshua Laube nach einer überaus intensiven Deutschen Meisterschaft. Nachdem die SG Arbergen-Mahndorf den Einzug in die Endrunde im vergangenen Jahr verpasst hatte, war allein die DM-Teilnahme schon ein Erfolg. Mit dem vierten Platz in der Abschlusstabelle der Bundesliga Nord gelang den Bremern diesmal die Qualifikation. Doch sie blieben erfolgshungrig. „Wir wollen auf jeden Fall die Vorrunde überstehen“, lautete das nächste Ziel.
Nach Fehlstart enorm gesteigert
Doch den Start in die Titelkämpfe hatten sich die Bremer ganz anders vorgestellt, denn gegen den Nord-Klassenrivalen MTV Markoldendorf gab es eine Niederlage. „Das war ein offenes Ding. Letztlich haben wir uns einfach zu viele Eigenfehler geleistet und Markoldendorf war den entscheidenden Tick besser“, sagte der Mahndorfer Schlagmann.
Fortan ging es in den weiteren Spielen bereits darum, ob die Arberger ihre Hoffnungen, die Vorrunde zu überstehen, endgültig begraben mussten. Doch die Nervosität war unbegründet, denn der ATV Bonn erwies sich als der optimale Aufbaugegner. Bereits früh waren die Weichen auf Sieg gestellt. Von ganz anderem Kaliber war da schon der TSV Ludwigshafen. Auch diesmal kam es zum offenen Kampf, den die SG Arbergen-Mahndorf aber annahm und sich letztlich mit einem leistungsgerechten Remis zufrieden gab. Dabei hing dieses Unentschieden am seidenen Faden. Erst mit seinem letzten Aufschlag machte Joshua Laube den Punkt perfekt.
Unerwartet gut lief es darauf gegen den Linden Dahlhauser TV, den die Bremer im Vorfeld als zweitstärkstes Team eingestuft hatten. Die Partie wurde per Livestream übertragen und auch in der Halle herrschte DM-Fieber. Die Bremer stimulierte dies zu einer ganz starken Leistung, und sie führten bereits nach drei Minuten mit fünf Bällen. Yannick Laube und Lainus Wibbeling brillierten in der Annahme, Joshua Laube mit knallharten Angriffen. „Das war allerbeste Teamarbeit“, sagte Laube.
Die SG Arbergen-Mahndorf steigerte sich allerdings noch einmal, denn auch gegen den TV Zeilhard musst noch ein Sieg her, um das Vorkreuzspiel (Viertelfinale) zu erreichen. Und die Bremer lieferten. Allen voran Yannick Laube, der für die beiden Turnierhighlights sorgte, als er gleich zwei gegnerische Aufschläge direkt als Konter zurück drosch und den TV Zeilhard damit aus der Bahn warf.
Einen weiteren Turnierhöhepunkt lieferten die Mahndorfer gegen den späteren Vizemeister TV 1880 Huchenfeld ab. Letztlich entschied ein Ball über den Einzug ins Halbfinale gegen die Bremer. „Huchenfeld war wirklich sehr stark, aber mit ein bisschen Glück hätte es durchaus auch andersherum laufen können“, sagte Laube.
Den ersten Schock nach der verpassten Riesenüberraschung wandelte das SG-Trio aber schnell wieder in positive Energie um. Erneut ging es im Spiel um Platz drei gegen Linden Dahlhausen, und auch diesmal behielt der Nord-Vierte die Oberhand (37:30).