Bremerhaven. Was für eine enge Kiste – und am Ende gab es ein Happy End für die Eisbären Bremerhaven. Die Mannschaft von Trainer Sebastian Machowski hat ihre sieben Spiele andauernde Niederlagenserie in der BBL beendet und den Tabellenletzten Walter Tigers Tübingen mit 78:73 (37:37) besiegt. Vor 2327 begeisterten Zuschauern war es zugleich der erste Heimsieg in dieser Saison im Eisbärenkäfig.
Der Hallen-DJ spielte nach der Schlusssirene sofort den Fan-Song „Oh, wie ist das schön …“ – und Sebastian Machowski huschte ein Lächeln über das Gesicht. Was muss das für eine Anspannung bei allen Verantwortlichen und Spielern der Eisbären gewesen sein. Und wie befreiend wirkte dann diese Schlussphase, in der dem Team endlich das gelang, was in der Vergangenheit und auch zu Beginn des Spiels noch so oft daneben gegangen war. Letztlich entschieden die Gastgeber die Partie durch ihre Freiwürfe in den Schlussminuten.
Das erwartete Spiel auf Augenhöhe, ja das war es. Die Nervosität, sie war spürbar. Keiner konnte sie ablegen. Weder die Spieler noch die Coaches. Bis zum Ende nicht. Aber weil es letztlich zum Sieg reichte, konstatierte auch Geschäftsführer Arne Woltmann erleichtert, dass seine Spieler nun die Gewissheit hätten, solche engen Spiele auch mal gewinnen zu können. Trainer Sebastian Machowski ergänzte: „Es macht mich stolz gesehen zu haben, mit welcher Energie wir in das vierte Viertel gegangen sind und am Ende den Sieg sicher nach Hause gebracht haben.“
Er räumte den Zuschauern einen gehörigen Anteil an diesem Befreiungsschlag ein. „Gänsehaut-Stimmung“ hatte Machowski erlebt, als zu Beginn der letzten zehn Minuten drei Dreier von Jordan Hulls (zwei) und Ivan Elliott durch die Reuse fielen und wieder mal einen Eisbären-Rückstand umbogen. „Die beiden haben es fast im Alleingang entschieden“, sagte der Trainer.
Führung wechselt ständig
In einem Spiel mit ständig wechselnden Führungen war den Bremerhavenern eigentlich ein guter Start gelungen. Der erste Korberfolg war ein Drei-Punkte-Wurf von Ivan Elliott zum 3:2, Johnny Berhanemeskel legte zum 5:2 nach. Dann aber verpassten es die Gastgeber, mit weiteren Punkten die Hoheit über die Partie zu gewinnen. Ihnen klebte wieder einmal das Wurfpech an den Händen. So kam Tübingen ins Spiel – und weil die Bremerhavener gleich sechs ihrer Freiwürfe vergaben, ging das erste Viertel mit 16:19 aus Eisbären-Sicht verloren.
Dann eroberten die Gastgeber mit 22:19 wieder die Führung, schafften es aber erneut nicht, diesen Vorsprung auszubauen. Im Gegenteil, Tübingen übernahm wieder die Initiative und erspielte sich lange Zeit einen Punkte-Vorteil. Bis Neuzugang Tre Bussey drei Sekunden vor Viertelende ein Break erfolgreich abschloss, dabei gefoult wurde und unter dem Jubel der Eisbären-Fans auch noch den Bonusfreiwurf zum Halbzeit-Ausgleich von 37:37 versenkte.
Drittes Viertel – gleiches Spiel. Selbst ein sehenswerter Zwischenspurt gab den Hausherren keine Sicherheit. Mitte des dritten Spielabschnitts gelangen Johnny Berhanemeskel zwei Dreier, ein Steal und ein Halbdistanzwurf, um aus einem 42:42 ein 48:42 für sein Team zu machen. Aber auch dieses Zwischenhoch hielt nicht lange an. Denn in den entscheidenden Szenen war Tübingen cleverer und ging mit einer 58:52-Führung in die letzten zehn Minuten. Aber die Seestädter hatten das bessere Ende für sich, weil Johnny Berhanemeskel, Jordan Hulls und Eisbären-Kapitän Dominique Johnson jetzt von der Freiwurflinie die Nerven behielten.
Eisbären Bremerhaven: Johnson (2), Kessens (5), Breitlauch, Berhanemeskel (19/2 Dreier), Bleck (2), Hulls (15/3), Bussey (6), Elliott (17/5), Wendt (n.e.), Brembly (4/1), Baptiste (6), Groselle (2).
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