Jena. Arne Woltmann ist derzeit nicht zu beneiden. Der Geschäftsführer und seit rund einer Woche auch Headcoach der Eisbären Bremerhaven bekam nun auch an der Seitenlinie zu spüren, wie schlimm es sportlich derzeit um den Basketball-Bundesligisten aus der Seestadt bestellt ist. Die Eisbären verloren die Woltmannsche Trainer-Premiere bei Science City Jena deutlich mit 68:90 (35:49) und bleiben mitten drin im Abstiegskampf.
Sicher, Arne Woltmann hatte bereits im Vorfeld der Partie beim Tabellenzwölften in Ost-Thüringen mitgeteilt, in der Kürze der Zeit nicht viel ändern zu wollen und demnach auch nicht allzu viel bewerkstelligen zu können. Allerdings wollte er in der Defensive einiges gegenüber der Zeit unter seinem Vorgänger Sebastian Machowski korrigieren und insgesamt neue Impulse setzen.
Das gelang in der ausverkauften Sparkassenarena in der Saalestadt nur zu Beginn der ersten Halbzeit. Ivan Elliott eröffnete die Partie mit einem gelungenen Drei-Punkte-Wurf, und die Gäste erspielten sich bis zum 19:16 einige knappe Führungen, dann jedoch kippte das Spiel. Eine überragende Dreier-Quote (zehn von 14) für Jena in Halbzeit eins spricht Bände. Jeweils dreimal waren in dieser Kategorie Ermen Reyes-Napoles, Julius Jenkins und Skyler Bowlin erfolgreich. Zum Vergleich: Die Eisbären kamen bis zur Pause lediglich auf vier Treffer von zehn Dreier-Versuchen.
„Wir haben in der Defensive überhaupt nicht miteinander kommuniziert“, analysierte Arne Woltmann unmittelbar nach der Schlusssirene. Seine kurzfristigen Umstellungen hätten diese auch schon vorher zu Tage getretene Schwäche möglicherweise jetzt noch verstärkt. „Dadurch hat Jena viele offene Würfe gehabt“, fügte Arne Woltmann hinzu.
Auch in der Offensive ließen die Bremerhavener viele einfache Körbe liegen, hatten zittrige Hände und manchmal auch kein Wurfglück. Und sie waren unter dem gegnerischen Korb nicht durchsetzungsstark genug.
Ein Bild, was sich zu Beginn der zweiten Halbzeit nahtlos fortsetzte. Skyler Bowlin mit dem nächsten Dreier und Maximilian Ugrai mit zwei Punkten schraubten das Resultat schnell auf 54:35 für Jena, während für die Gäste der gegnerische Korb weiter vernagelt blieb. Und die Jenenser zogen weiter davon. Bis auf 68:41 schraubten die Schützlinge von Trainer Björn Harmsen ihre Führung, das dritte Viertel endete beim 70:48 für die Gastgeber. In dieser Phase war Michael Kessens ein Impulsgeber für die Eisbären.
Das Schlussviertel endete ausgeglichen. Arne Woltmann sagte abschließend klar, was nun anliegt: „Das Vertrauen in den Offensivaktionen wird kommen. Anfangen müssen wir hinten. In der Defensive müssen wir in der nächsten Zeit härter arbeiten.“ Die nächste Aufgabe für die Eisbären ist jetzt am kommenden Sonnabend um 18 Uhr das Lokalderby gegen die EWE Baskets aus Oldenburg.
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