Die Handball-Frauen des ATSV Habenhausen bleiben in der Oberliga Nordsee die Überflieger des Jahres 2012. Die ersatzgeschwächten Südbremerinnen verschenkten zwar mit dem 24:24 in Mühlen einen Punkt, bleiben damit aber in diesem Jahr weiter ungeschlagen (9:1 Punkte).
Habenhausen. Es war nach dem 24:24 (9:12) bei GW Mühlen ein Anflug von Enttäuschung in der Stimme von Habenhausens Trainer Torsten Uhlenberg zu hören. Klar, sein ATSV war in der Handball Oberliga Nordsee der Frauen ersatzgeschwächt zum heimstarken Achten GW Mühlen gereist. Vor allem die zuletzt überragende Antreiberin Kerstin Dahnken (Urlaub) fehlte an allen Ecken und Enden, zudem fiel nach einer Viertelstunde mit der verletzten Janett Brandt (umgeknickt) auch noch eine weitere Alternative aus. Ganz zu schweigen von Christin Lange, die früh mit zwei Zeitstrafen belastet war. Trotzdem hätte mehr herausspringen müssen.
"Angesichts des personellen Engpasses bin ich mit dem Ergebnis aber zufrieden", sagte Uhlenberg. Noch zufriedener darf der ATSV-Coach damit sein, dass die Auswärtsschwäche der Hinrunde (0:10 Punkte) in 2012 mit 5:1 Zählern völlig behoben ist. Das ist auch das Pfund, das die Blau-Weißen nur noch zwei Minuspunkte hinter dem Spitzenreiter TV Oyten II sogar ein wenig auf den Meistertitel schielen lässt.
Genug geträumt, zurück zum Spiel: Es dauerte neun Minuten, bis die Südbremerinnen ausgerechnet in Unterzahl durch Svenja Klün und Viola Pleines zu ihren ersten Toren kamen (2:2). Danach wechselte mehrfach die Führung, ohne dass sich ein Team richtig absetzen konnte. "Meine Mannschaft hatte eine tolle Abwehrleistung abgeliefert und aus dem Positionsangriff nur wenige Gegentore zugelassen", lobte Uhlenberg seine Verteidigungsreihe.
Dafür versagten den Routiniers ausgerechnet nach der 22:19-Führung, die Christine Köster, Inka Ostermann und Insa Klün herstellten, die Nerven. Viola Pleines spielte dem Gegner den Ball fast direkt in die Hand, Sabine Peek fiel das Leder auf den Fuß und Svenja Klün ballerte eine Großchance neben das Tor. Mühlen nutzte das zum 22:22, nach dem 24:23 von Viola Pleines nutzten die Grün-Weißen schließlich einen Siebenmeter acht Sekunden vor Schluss zum finalen Ausgleich. Trotzdem konnten beim ATSV Habenhausen Spielerinnen überzeugen. Lara Nicolai zum Beispiel, die im zweiten Auftritt nach ihrer Finger-Operation eine starke Partie ablieferte. Christine Köster durchläuft derweil zurzeit auf dem Feld eine kleine Talsohle, sie sorgt dafür aber mit ihrer Nervenstärke - alle Siebenmeter wurden sicher verwandelt - für eine wichtige moralische Unterstützung.
ATSV Habenhausen: Kohlmeier; Dietz, Peek (2), Aigner, Ostermann (2), Lange, Pleines (4), Brandt, I. Klün (3), Köster (4/4), Nicolai (4), S. Klün (5).
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