Mit zwei Spielen innerhalb von knapp 20 Stunden hatten die Spielerinnen der SG Findorff in der Handball-Oberliga Nordsee der Frauen ein ordentliches Programm zu bewältigen. Nach der bitteren 33:36-Niederlage zum Auftakt des arbeitsreichen Wochenendes bei der SG Neuenhaus/Uelsen kam die Mannschaft von SG-Trainerin Corinna Wannmacher im anschließenden Heimspiel gegen den MTV Tostedt zu einem knappen, aber verdienten 24:22-Erfolg.
SG Neuenhaus/Uelsen - SG Findorff 36:33 (19:15): Insgesamt zehn Zeitstrafen, sieben Gelbe Karten, eine Rote Karte sowie eine Verwarnung für die Findorffer Trainerin zeugten von einer hitzigen Partie, in der die Gäste von Beginn an einem Rückstand hinterherlaufen mussten: In einer kampfbetonten und dennoch fairen Begegnung fanden die Gäste zu Beginn nicht sofort ins Spiel und mussten mit einer vermeidbaren Niederlage im Gepäck die knapp dreistündige Heimfahrt antreten. "Uns fehlte die Abstimmung in der Abwehr", ärgerte sich die Trainerin, "und vorne haben wir zu viele klare Torchancen nicht genutzt."
Die Findorfferinnen lagen früh deutlich in Rückstand (9:13/13. Minute) und hatten große Mühe, den nicht wirklich besseren Gastgeberinnen ihr eigenes Spiel aufzuzwingen. "Die Mädels haben schon alles gegeben und waren mindestens auf Augenhöhe", betonte die Trainerin, "aber sie haben in einigen Phasen zu viele einfache Fehler gemacht, die von den Gegnerinnen mit Gegentoren bestraft wurden."
Bis zur Pause hielt die SG Neuenhaus/Uelsen die Bremerinnen klar auf Distanz, nach Wiederbeginn unterliefen diesen aber erneut dieselben Fehler, wie im ersten Durchgang. Dazu trafen die Unparteiischen aus Sicht der Bremer Trainerin "sehr viele unausgewogene Entscheidungen", die Unruhe in ihrem Team verursacht hätten, so Wannmacher. "Für eine so junge Mannschaft ist das natürlich schwierig", erklärte die Trainerin, "trotzdem hätten wir das Spiel niemals verlieren dürfen".
Keine Kreisläuferin
Allerdings fehlten Corinna Wannmacher aus unterschiedlichen Gründen nicht nur mehrere Spielerinnen, in den letzten 15 Minuten fehlte ihr auch noch eine erfahrene Kreisläuferin – nachdem Elisa Wannmacher und Lena Hedtke verletzungsbedingt ausgefallen waren, musste die dritte Kreisläuferin Laura Piper nach der dritten Zeitstrafe vorzeitig das Feld verlassen. "Damit fehlten uns in der Schlussphase die Alternativen, um das Spiel doch noch zu unseren Gunsten drehen zu können", bedauerte Wannmacher. "Diese Niederlage ist jetzt aber kein dramatischer Rückschlag für uns", schob sie sofort kämpferisch hinterher.
SG Findorff: Preuß; Artelt, L. Hoffmann, E. Wannmacher, Holtz (1), Majewski (1), Wessels (1), Messer (4), Piper (4), Scholten (4), Otto (6/4), Bornhorn (6), Rump (6).
SG Findforff - MTV Tostedt 24:22 (11:8): Nachdem die Findorfferinnen erst mitten in der Nacht im Bett lagen, mussten sie bereits nachmittags wieder auf die "Platte". Dafür freute sich die Trainerin über zwei frische Kräfte, mit Amelie Hoffmann und Elisa Wannmacher verfügte Corinna Wannmacher nun wieder Alternativen für das Kreisspiel. Noch wichtiger allerdings sei die Einstellung der Spielerinnen gewesen, betonte sie: "Gegen Tostedt haben sie deutlich disziplinierter gespielt", lobte Wannmacher, "und sämtliche Vorgaben einfach perfekt umgesetzt." Eine davon lautete, MTV-Angreiferin Justine Daniel aus dem Spiel zu nehmen – was angesichts von lediglich zwei Treffern der erfahrenen und quirligen Angreiferin als absolut gelungen zu bezeichnen gewesen sei, wie die Trainerin verdeutlichte. "Im Hinspiel hatte sie noch zwölf Tore gemacht, "erklärte Corinna Wannmacher, "heute hatten wir sie fest im Griff." Neben einer geschlossenen Mannschaftsleistung sei dies auch Rebekka Otto und Sharon Holtz zu verdanken, "die die Mannschaft ganz toll angeführt haben", wie Wannmacher versicherte.
SG Findorff: Preuß; Artelt, L. Hoffmann, E. Wannmacher, Wessels, A. Hoffmann (1), Piper (1), Holtz (2), Majewski (2), Rump (2), Scholten (2), Messer (3), Otto (5/3), Bornhorn (6).
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